Weiber sind launisch!
Ein geflügeltes Wort.
Frauen können Furien sein.
Und dann wieder schnurren wie ein Kätzchen.
Nur eines kann man sicher sagen.
Sicher weiß man nie, wie eine Frau reagiert…
Das hat alles schon seine Berechtigung:
Frauen sind nicht immer ausgeglichen.
Und nicht immer Herrinnen ihrer Emotionen.
Der Grund findet sich oft aber nicht in einer menschlichen Fehlentwicklung.
Sondern im Hormonhaushalt.
Mann kann leicht sagen:
Ich bin ausgeglichen!
Einmal abgesehen davon.
Auch das trifft nicht immer zu.
Weit gefehlt!
Aber Frauen unterliegen einem komplizierten Hormonhaushalt.
De facto immer bereit zur Schwangerschaft.
Wechselt der Hormonhaushalt im Laufe eines Monats.
Frau leidet sehr darunter.
Depressionen.
Stimmungsschwankungen.
Heftige Emotionen.
Auch Angstzustände.
Bisweilen sogar Psychosen…
Vor allem wenn der Hormonhaushalt von vornherein nicht stimmt.
Und ein Hormon überwiegt oder zu wenig da ist…
Ich erinnere mich da an eine Kollegin.
Es ist schon Jahre her.
Mutter zweier Kinder.
Sie war immer grantig vor Einsetzen ihrer Periode.
Aber es fiel ihr selber gar nicht auf.
Bis es ihr jemand sagte.
Da begann sie sich zu beobachten.
Und schließlich realisierte sie.
Sie war wirklich immer unausgeglichen in den Tagen vor der Regel.
Und ihr wurde bewusst.
Mit ihren Kindern schimpfte sie dann fast ständig.
Oft völlig unnötig.
Sie wurde Opfer ihres Hormonspiegels.
Mit schöner Regelmäßigkeit.
Ein paar Tage im Monat.
Aber nun wusste sie Bescheid.
Jetzt konnte sie auch etwas dagegen tun…
Nicht alle Frauen kennen solche Probleme.
Begünstigt von der Natur.
Ist ihr Hormonhaushalt in Ordnung.
Ohne dass sie etwas dazu beitragen mussten.
Aber auf diese Weise entstand das Gerücht von den „spinnerten Weibern“.
Die im Grunde nur zu bedauern sind.
Wissen sie doch oft selbst nicht, was mit ihnen los ist.
Warum sie manchmal über Kleinigkeiten aufbrausen.
Oder zu weinen beginnen.
Heute ist dieses Phänomen anerkannt.
Heute gibt es Therapien und Wege zu helfen.
Auch ohne Hormone.
Die aber noch immer viel zu wenige Frauen kennen oder nutzen.
Vielleicht einmal ein Ansatz nachzudenken.
Über Klischees.
Und Vorurteile.
Wie in diesem Fall Frauen gegenüber.
Es gibt ein kluges indianisches Sprichwort:
Beurteile einen Menschen erst dann.
Wenn du drei Monate in seinen Mokassins gegangen bist…
Man kann leicht die Nase rümpfen über überempfindliche Frauen.
Die sich wegen Bagatellen ärgern.
Oder manches unnötig tragisch nehmen.
Und sich in sich selber nicht wohl fühlen.
Man weiß ja nie, wie die Hormone wieder wüten.
Im Körper und der Seele dieser Frau.
Oder anderer…
Wer meint, das sei Firlefanz.
Und jeder Mensch müsse Herr seiner Emotionen sein.
Und damit ruhig und gelassen…
Es sei ihm belassen.
Was soll man einem Blinden von der Farbe Grün predigen…!
Vivienne/Lilly