von Vivienne – April 2004
Zweifel…
Liebe ist nie völlig ohne Zweifel.
Vor allem am Anfang.
Vor allem, wenn man sich noch nicht so kennt.
Liebt er mich überhaupt?
Bin ich nur ein Abenteuer für sie?
Man ringt.
Ringt um die Liebe.
Die einen ergriffen hat.
Die im Innersten sitzt.
Verletzbar.
Sehnsüchtig.
Voller Hoffnung.
Aber auch mit diesen Zweifeln.
Man geht sehr vorsichtig miteinander um.
Nur nicht anecken.
Das könnte er mir krumm nehmen.
Hoffentlich ist sie nicht beleidigt.
Hinterfragt alles.
Jede kleine Geste.
Jedes Wort.
Und ist eingeschnappt.
Wenn der Liebste mal nicht so reagiert, wie man es sich wünscht.
Ganz normal im Grunde.
Man muss sich den Partner erst erarbeiten.
Schritt um Schritt.
Erfahrungen prägen jeden.
Die nicht so schönen bleiben im Vordergrund.
Wird er mir auch so wehtun?
Bedeute ich ihr im Grunde nichts?
Wer fragt sich das nicht?
Wenn er um die Liebe ringt?
Ich liebe dich.
Machen geht der Satz leicht über die Lippen.
Und meinen ihn nicht so.
Ich liebe dich heißt dann vielleicht nur.
Ich will mit dir ins Bett.
Ich will deinen Körper.
Wer so was erlebt hat, reagiert allergisch.
Allergisch auf einen erneuten Liebesbeweis.
Der dann vermeintlich keiner ist.
Sondern nur das Vorspiel zur Triebbefriedigung anführen könnte.
Solche Erlebnisse tun weh.
Man fragt sich so Vieles.
Will ich das überhaupt noch?
Liebe?
Heißt das im Grunde nicht Demütigung?
Ausgenutzt werden?
Verletzt werden?
Bin ich nicht besser dran allein?
Niemanden mehr lieben?
Wäre das nicht das Beste?
Wenn ich nicht liebe
kann mir niemand mehr wehtun?
Stimmt das?
Es stimmt nicht.
Weil ein Leben ohne Liebe noch leerer ist.
Öde.
Sinnlos.
Die Menschen sind geboren zu lieben.
Die Liebe ist nicht alles.
Aber ohne die Liebe ist alles nichts.
Auch wenn es weh tut.
Ab und an.
Man sollte sich wieder öffnen.
Trotz der Angst.
Trotz der Zweifel.
Liebe ist unser Leben.
Wenn man eine Böschung hinunterstürzt, ist der Aufstieg schwer.
Man kann immer wieder fallen.
Und steht doch auch wieder auf.
Setzt einen Schritt nach dem anderen.
Der Furcht in sich zum Trotz.
Wer einfach liegen bleibt.
Wird das Glück der Liebe nie erfahren.
Weil er sich verschließt.
Weil er schon aufgegeben hat.
Zur Liebe braucht man also vor allem Mut.
Mut der stärker ist.
Als Zweifel und Angst.
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