Der Mensch verändert sich.
Geprägt durch Erfahrungen.
Geformt durch das Leben.
Und reift…
Im besten Fall zumindest.
Erkennt seine Fehler.
Wägt alte Denkmuster ab.
Und gewinnt ein wenig Weisheit dazu.
Mitunter.
Im Eingedenk des Faktums.
Was ich weiß, ist ein Wassertropfen.
Was ich nicht weiß, ist das Meer…
Auch ich habe gelernt.
Mitunter auf sehr schmerzhafte Art und Weise.
Ich habe manches begriffen.
Was mir passiert ist.
In einem höheren Kontext.
Ich hadere nicht mit mir selbst.
Nicht mehr so wie vor zehn Jahren.
Ein absoluter Tiefpunkt meines Lebens.
Und doch notwendig.
Nichts wäre heute so wie es ist.
Wäre dieses Jahr anders verlaufen.
Positiver…
Was ist Glück?
Ich fragte mich das damals oft.
Ich sehnte mich damals nach so vielen Dingen.
Nach Liebe.
Nach Erfolg.
Nach Perspektiven…
Glück war für mich nur eines.
Dass das real wird, was ich mir wünsche…
Das und nichts anderes wollte ich akzeptieren!
Heute schmunzle ich darüber.
Ansichten eines trotzigen Kindes.
Das wütend aufstampft.
Weil es seine Schokolade nicht bekommt.
Glück ist etwas ganz anders.
Glück ist der eigenen Bestimmung entgegen zu reifen.
Das zu tun, das einzig richtig ist für einen.
Mit dem und mit denen.
Die man für seine Bestimmung braucht.
Manchmal längere Zeit, manchmal nur kurz.
Bisweilen auch ein Leben lang.
Auch die schlechten Menschen um einen sind bedeutsam.
Vor allem dann, wenn man sich wegbewegt.
Von seinem eigentlichen Ziel.
Wenn man in eine ganz andere Richtung drängt.
Wie ein Pferd, das scheut.
Und in Panik davonlaufen möchte.
Vielleicht sogar in sein Verderben…
1997.
Ein übles Jahr in meinem Leben.
Es sollten noch andere folgen.
Noch schlimmere.
Ich habe sie alle gebraucht.
Um zu lernen.
Um ein anderer, ein besserer Mensch zu werden.
Und das zu sein, was ich heute bin.
Ich gebe den Menschen manches.
Durch diese Arbeit.
Ich bin kein großer Dichter.
Es wird sich zeigen ob ich das Zeug dazu habe.
Aber der Erfolg in diesem überschaubaren Rahmen.
Er hat mich demütig gemacht.
Und dankbar.
Froh für das, was passierte.
Weil es sein musste.
Weil es gut für mich war.
Manchem Zeitgenossen werde ich trotzdem nicht vergeben.
Weil üble Dinge unentschuldbar bleiben.
Auch wenn sie in die Jahre kommen.
Manchem Weggefährten trauere ich nicht mehr nach.
Obwohl ich damals schier verzweifelte.
Als sich die Wege trennten.
Alles hat seinen Sinn.
Wer mich verließ, war nicht mehr wichtig für mich.
Auch wenn es weh tat…
Wer zu mir kam, hatte seine Bedeutung.
Auch wenn der Sinn oft erst entwirrt werden musste.
Ich habe begriffen…
© Vivienne