Lillys Gedanken zum Müßiggang

Müßiggang ist aller Laster Anfang.

Man sieht geradezu den erhobenen Zeigefinger.
Wenn man diesen Spruch hört.
Oder gerade liest.
Müßiggang.
Dahinter verstecken sich.
Faulheit.
Schmarotzen.
Ungehöriges Ausruhen…
Finden Sie nicht auch?
Der Spruch ist alt.
Stammt aus einer Zeit.
In der der Mensch ständig arbeiten musste.
Wenn er nicht der oberen Schicht entstammte.
Arbeiten.
Von Früh bis Spät.
Keine Pausen.
Keine Freizeit.
Kein Urlaub.
Arbeiten bis zum Umfallen.
Zumindest fast…

Die Zeiten haben sich geändert.
Arbeitsrecht.
Kollektivverträge.
Interessensvertretungen.
Der Mensch muss nicht ständig arbeiten.
Nicht mehr.
Darf geregelt Freizeit genießen.
Sogar Urlaub.
Genuss.
Ist nicht mehr verpönt.
Wenn Sie mich fragen.
Ein wenig Müßiggang…
Ist etwas ganz Tolles.
Sonntagmorgen faulenzen.
Relaxen.
Im Bett liegen bleiben.
Oder auf der Couch.
Kaffee trinken.
Fernsehen.
Musikhorchen.
Natürlich auch Sex…
Müßiggang.
Bisweilen einfach herrlich!
Nimmt die Spannung aus dem Alltag.
Und lässt uns das Leben leichter meistern.
Warum immer putzen?
Manchmal hält die Wohnung ein wenig Mist aus.
Denke ich.
Und manchmal genieße ich einfach das Nichts Tun…

Andererseits.
Fast noch mehr liebe ich es.
Wenn die Arbeitswut mich packt.
Unvermittelt.
Wenn ich fast alles an einem Tag erledige.
Für das ich ein paar Tage verstreichen ließ.
Zuvor…
Abwasch.
Wäsche waschen.
Aufräumen.
Katzenklo reinigen.
Und jede Menge mehr…
Und ich muss mich gar nicht zwingen dazu.
Kein bisschen.
Ganz im Gegenteil.
Es geht wie von selbst.
Nebenbei putze ich das WC.
Gieße die Pflanzen.
Erledige ein paar Einkäufe.
Und fange auch noch an.
Einen Schal zu stricken.
Und am Ende eines solchen Tages.
Fühle ich mich gar nicht besonders müde.
Vor allem aber bin ich zufrieden.
Und stark…

Offen gesagt.
Diese Tage liebe ich fast noch mehr.
Als den Müßiggang.
Denn.
Faul sein kann man fast immer.
Die Arbeitswut packt mich nicht so oft…
Aber brauchen tu ich beides…

Vivienne/Lilly

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