von Vivienne – Juli 2004
Impressionen
Teil 1
Schools-out-Party in Linz.
Life Radio hat geladen.
Zu Mittag ist das Josefs Stadtbräu von Schülern bevölkert.
Ein Teil kommt nicht mehr ins Lokal.
In den Absperrungen drängen sich Schüler.
Teenager größtenteils.
Schüler die auch hinein möchten.
Mit dabei sein möchten.
Mitfeiern.
Mitsaufen
Sie schreien und lachen.
Winken sich gegenseitig.
Werden ungeduldig
Vor der Firma treffe ich eine Kollegin.
Weißt du, was beim Josefs los ist?
Ich erkläre es ihr.
Da versteht sie.
Sie erzählt, was sie beobachtet hat.
Im Supermarkt drängen sich weitere Schüler.
Stehen Schlange an der Kasse.
Kaufen Chips.
Knabbersachen.
Cola.
Alkohol.
Viel Alkohol
Am Nachmittag gehe ich kurz aus der Firma.
Möchte eine kleine Stärkung für uns besorgen.
Leberkässemmerl.
Der Nachmittag zieht sich nämlich.
Auf der kleinen Seitenstraße kugeln ein paar Flaschen Wodka Eristoff.
Natürlich leer.
Ein Ausläufer der Schülerparty dürfte sich hierher verlaufen haben.
Daneben auch Mist.
Ein paar Flyer.
Papier.
Was man halt so liegen lässt.
Wenn man nie gelernt hat, Ordnung zu halten.
Im Geschäft dann weitere Schüler.
Besorgen Bier.
Besorgen Cola.
Besorgen Rum
Lachen und tratschen.
Vom kommenden Rausch
Nach 18:00 Uhr machen wir uns auf den Weg zum Bahnhof.
Wir gehen zu Fuß.
Auf der Landstraße.
Registrieren den Abfall.
Flyer wohin das Auge reicht.
Achtlos weggeworfen.
Zertreten.
Teilweise auch zerrissen.
Bierdosen liegen auf der Straße.
Entweder kugeln sie.
Oder sie sind zusammengedrückt.
Im Volksgarten wenig Leute.
Die Mistkübel sind voll.
Gequetschte Colaflaschen quellen heraus.
Bierdosen auch hier überall.
Auf den Wegen.
Auf den Bänken.
Dazwischen auch Flaschen mit Hochprozentigem.
Das alles reicht für ein paar Promille.
Möchte ich überhaupt Kinder?
Ich frage mich zweifelnd.
Kinder, die in ein solches Dilemma hineinwachsen.
Die ich nicht davor bewahren kann.
Ähnlich zu versumpfen.
Womöglich.
Eine Verantwortung, die ich fürchte
Das Problem ist nicht der Alkohol.
Das Problem ist diese Gesellschaft.
Die unseren Kindern keine Grenzen setzt.
Die ihnen keinen sorgfältigen Umgang mit Alkohol lehrt
Und mit sich selbst!
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