von Vivienne – August 2004
Warum der Mensch nicht alleine leben kann
Liebe ist
Ein Kuss, bei dem man mit geschlossenen Augen tief ins Innere des geliebten Menschen blicken kann.
Wieso strebt der Mensch nach Zweisamkeit?
Alleinsein ist ein Segen.
Wenn man die Kraft dazu hat.
Doch wer hat die?
Wer hat die Größe?
Und die Stärke?
Im Grunde wenige.
Und die, die es vermögen, haben beides genossen.
Das Glück mit dem liebsten Menschen.
Und die Weisheit, die man aus der Einsamkeit zieht.
Beides hat Vorteile.
Beides macht den Menschen reicher.
Wenn er bereit dazu ist.
Trotz allem ist der Mensch ein Rudeltier.
Mehr als das.
Die Liebe gehört zum Leben.
Und damit auch immer ein anderer Mensch.
Mit dem man das Dasein verbringen möchte.
Freude und Leid teilt.
Kummer lässt sich allein tragen.
Für Glück sind zwei zuständig.
Liebe ist etwas Besonderes.
Eine Form der Zuneigung.
Die auf diese Art und Weise nur der Mensch sich gegenseitig vermitteln kann.
Mit Sex allein hat Liebe nur wenig zu tun.
Ganz im Gegenteil.
Wer nur auf Sex baut.
Hat von Liebe keine Ahnung.
Wer aus der zwischenmenschlichen Beziehung den Sex ausklammern möchte.
Versäumt aber auch sehr Wichtiges.
Eines braucht den anderen.
Ergänzt sich zum Ganzen.
Beziehung wird uns vorgelebt.
Schon durch die Eltern.
Im Grunde hat ein/e jede/r in seine Lebensplanung.
Das Glück zu zweit schon eingerechnet.
Liebe.
Heirat.
Kind/er.
Noch immer drei Fixpunkte im Dasein.
Auf die kaum einer verzichten möchte.
Manche/r strebt mehr danach.
Manche/r weniger.
Was allen trotzdem irgendwie gemeinsam ist.
Ist die Suche nach dem einen.
Oder nach der einen.
Durch die das eigene Leben erst komplett wird.
Der Deckel zum Topf.
Zwei Puzzleteile, die man zusammensetzt.
Oder einfach nur wie Tag und Nacht zusammen gehören.
So verschieden wie zwei Menschen eben sein können.
Und doch füreinander bestimmt.
Was wäre das Leben ohne die Liebe?
Wie ein unbeschriebenes Blatt Papier.
Ohne Schmuck.
Oder Ornamente.
Ohne einen einzigen Buchstaben.
Trotzdem gibt es immer wieder Menschen.
Die sich vor Bindung fürchten.
Oder einfach Angst davor haben.
Angst vor dem DU.
Menschen, die zutiefst unglücklich sind.
Die leiden.
Und doch oft nicht zu ändern bereit sind.
Oder nicht ändern können.
Zum Umdenken ist es dennoch nie zu spät.
Manch eine/r muss reifen.
Um zu begreifen, was er versäumt.
Was er verschenkt.
Und welche ungeheure Stärke aus der Liebe kommt.
Wir sind nicht hier um allein zu sein.
Wer sich nach Zweisamkeit sehnt.
Sollte auch bedenken.
Nur wer die Einsamkeit kennt.
Ihr ins Gesicht blicken konnte.
Und sie annahm.
Der ist auch bereit für den nächsten Schritt.
Der ist erst bereit für die Liebe.
Die Vollendung.
Wer sich von Vergangenem löst.
Wird erst frei.
Alte Bandagen stören nur auf dem Weg zur Liebe.
Und die sucht doch ein jede/r.
Bewusst oder unbewusst.
Weil die Suche ein Teil von uns ist.
Wie ein zweites ICH.
Um Liebe allein dreht sich nicht die Welt.
Aber für sie allein lohnt es sich zu leben.
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