Fast jeder kennt das Problem:
Wo ist der Schlüssel?
Da gibt es meist einen dicken Schlüsselbund.
Haustorschlüssel.
Wohnungsschlüssel.
Autoschlüssel…
Und so weiter.
Manch Verantwortungsbewusster hat noch einen Firmenschlüssel.
So wie ich.
Aber wie auch immer.
Es ist nicht immer leicht sie auseinander zu halten.
Jeder Schlüssel sperrt oft nur ein Schloss.
Und wem ist es nicht schon passiert?
Dass er vor der Haustür stand.
Nach dem Schlüssel kramte.
Und den Richtigen einfach nicht fand.
Ihn irgendwo vergessen hatte.
Oder verloren…
Oder mit dem falschen Schlüssel zu sperren versuchte.
Vertraute Situationen.
Im Leben ist es oft nicht viel anders.
Wenn wir mit einem Menschen sprechen.
Wenn wir etwas zu erreichen versuchen.
Oder einfach nur an ihn appellieren wollen.
Nicht bei jedem funktioniert die gleiche Methode.
Man benötigt für ihn quasi einen eigenen Schlüssel.
Um sein Schloss zu knacken.
Um ans Ziel zu kommen.
Um ihn zu bewegen.
Es bringt gar nichts.
Mit einem falschen Schlüssel zu sperren.
Und mit Gewalt.
Damit macht man höchstens das Schloss kaputt.
Auf Dauer.
Jeder Mensch ist anders.
Jeder Mensch sollte individuell behandelt werden.
Um an ihn heranzukommen.
Bei manchen ist sogar jede Behandlung vergebliche Liebesmühe.
Weil man den Code nicht anwendet.
Mit dem man ihn knacken könnte.
Fast wie bei einem Safe…
Auf seine Schlüssel muss man gut aufpassen.
Auf die am Schlüsselbund.
Wie auf die, die man im täglichen Leben anwendet.
Im Umgang mit seinen Mitmenschen.
Schnell steht man vor verschlossenen Türen.
Wenn man nicht achtsam ist…
Manchmal habe ich das Gefühl.
Auf den Schlüsselbund passen die meisten sehr gut auf.
Weniger jedoch auf die Schlüssel zu den anderen Menschen.
Viele Menschen nimmt man zu selbstverständlich.
Anderen gibt man wieder gar keine Möglichkeit.
Man öffnet sich nicht.
Aus Misstrauen.
Aus Angst.
Oder auch aus Arroganz.
Die Gründe sind so unterschiedlich wie die Menschen selbst.
Erfahrungen prägen.
Manch einer flüchtet vor den anderen.
Weil er nicht mehr verletzt werden möchte…
Er hat die Tür zu den anderen zugeworfen.
Im Extremfall für immer.
Abgeschottet im Schneckenhaus.
Deckel zu…
Dieser Situation kann man vorbauen.
Man muss ja nicht alle gleich ins Innerste lassen.
Ins Allerheiligste.
Für jeden Menschen gibt es einen Schlüssel.
Der nur zu ihm passt.
Der nur ihn sperrt.
Und Zutritt zu ihm ermöglicht.
Auch für uns.
Überlegen wir also gut, wem wir unseren Schlüssel überlassen…
Vivienne/Lilly