Manche Menschen fürchten ihn.
Den „Vierziger“.
Wie der Teufel das Weihwasser.
Vierzig Jahre alt sein.
Das suggeriert vor allem eines.
Nicht mehr jung zu sein.
Nicht mehr begehrenswert.
Die Endlichkeit des Daseins rückt näher.
Vor allem aber auch das Alter…
Vierzig Jahre alt sein.
Man ist kein toller Hecht mehr.
Oder keine flotte Biene mehr.
Nein.
Fast, als würde man durch eine Tür schreiten.
Neuland betreten.
Und der Rückweg ist versperrt.
Für immer…
Unsere Gesellschaft suggeriert uns die ewige Jugend.
Sie wäre das einzig Erstrebenswerte.
Obwohl niemand jung bleibt.
Kein Mensch.
Auch wenn er die Alterung verhindert.
Überdeckt.
Bemalt.
Retuschiert.
Wir altern alle.
Und das ist gut so.
Jedes Alter hat seine schönen Seiten.
Das Reifen.
Das Begreifen.
Es ist über mich selber gekommen.
Ich bin schon über vierzig.
Und das Schöne daran ist.
Ein paar Lektionen meines Lebens habe ich gelernt.
Zusammenhänge erkannt.
Ich bin klüger geworden.
Und ich verstehe heute manches leichter…
Ich fühle mich wohl so wie ich bin.
Über vierzig.
Vielleicht auch, weil ich irgendwie alterslos wirke.
Nicht mehr richtig jung zwar.
Aber auch nicht wirklich alt.
Es fühlt sich gut an ruhiger zu werden.
Und unangenehme Dinge abzuschießen.
Die man jahrelang herumgeschleppt hat.
Ich möchte nicht mehr zwanzig sein.
Nicht so blass und so konturlos.
Und nicht mehr so unglaublich naiv.
Ich liebe das Leben.
Wissend, dass es nicht immer so bleiben wird.
Wie es jetzt ist.
Vergleichsweise ruhig und beschaulich.
Ich habe Zeiten gekannt, die waren schlimmer als der Vierziger.
Weit schlimmer.
Obwohl ich damals noch jünger war.
Viel jünger sogar.
Schlimm ist nicht ein Geburtstag.
Sondern stürmische Zeiten.
Oder Schicksalsschläge.
Das sollte jeder bedenken, der sich fürchtet.
Vor runden Geburtstagen.
Vor dem Alter.
Weil ihm die Midlife Crisis zu schaffen macht.
Und die Angst vor dem Tod.
Unbewusst.
So oder so.
Der Vierziger ist nicht das Ende.
Normalerweise nicht…
Vivienne/Lilly