Wieder einmal bin ich gefangen. Gefangen in alt vertrauten Gefühlen. Gefühle di mich traurig stimmen, die mir Angst machen.
Ich bin verliebt. Verliebt in zwei Menschen gleichzeitig. Die beeindrucken mich dermaßen, dass ich nicht mehr klar denken kann. Doch aussichtslos sind beide Situationen. Der eine ist ein Mann, der andere ein junger Bursche.
Der Mann hat ganz sicher Erfahrung im Leben. Er zieht mich magisch an. Er wirkt wie ein Magnetfeld auf mich. Ich fühle mich sexuell von ihm angezogen, doch es ist aussichtslos. Er kann nicht mir gehören, er gehört einer anderen, die er liebt und das ist gut so. Vertraut ist mir diese Art von Anziehungskraft nicht, doch der Kummer, den ich spüre, wenn ich an ihn denke und genau weiß, dass er mich nicht glücklich machen kann und mit Sicherheit auch nicht wird. Immer und immer wieder denke ich an ihn und habe meine Phantasien, doch sie werden immer Phantasien bleiben und das müssen sie auch. Gefangen bin ich in dem Gefühl der Aussichtslosigkeit, im Gefühl der Trauer und des Kummers.
Bei dem jungen Burschen ist es vielleicht nicht aussichtslos, doch ich wage es auch nicht, es herauszufinden. Die Konkurrenz ist groß und zu groß ist einfach die Angst mich zu blamieren, die Angst auf Ablehnung zu stoßen. Er ist ein vielumschwärmter junger Mann. Warum sollte er sich gerade für mich entscheiden? All seine Taten und Handlungen sind weder Fisch noch Fleisch. Einmal kann er mich nicht ansehen obwohl er mit mir redet und im nächsten Moment sieht er in meine Augen, so durchdringend, dass ich abheben könnte, mit all den Schmetterlingen in meinem Bauch. Wieder bin ich gefangen in meinen Selbstzweifeln.
Die Situation wird für mich schon wieder unerträglich. Ich will mich nicht fallen lassen. Ich will nicht wieder in die alten Muster zurück, was Männer anbelangt. Alles habe ich in den Griff bekommen, nur das nicht. Ich verzehre mich weiterhin nach Männern, die ich nicht haben kann, die ich nicht durchblicken kann. Ich weiß nicht, ob ich etwas in gewisse Situationen hineininterpretieren soll, oder nicht. Ich denke schon wieder viel zu viel nach. Dabei wollte ich das alles nicht mehr. Ich wollte mich finden lassen. Mein Traumprinz wollte mich aufspüren.
Mein Schicksal hat Komisches mit mir vor. Es lässt mich nicht abschalten. Es schickt mir immer wieder Männer vorbei, die mich immer wieder aufs Neue prüfen. Suche ich wirklich immer noch nach einem Partner? Ich dachte, ich hätte aufgehört, zu suchen. Es ist mein sehnlichster Wunsch nicht mehr in den alten Mustern gefangen zu sein. Ich möchte ausbrechen. Ich möchte meinen Kopf wieder für mich haben.
Bald habe ich Urlaub und ich hoffe, ich kann da abschalten und wenn ich zurück komme, hoffe ich, dass ich nicht mehr gefangen bin, dass ich mich nicht weiterhin selbst blockiere. Irgendwann, wenn ich mal auf Reisen bin und wenn es mir wo besonders gut gefällt, bleibe ich dann dort und fange von vorne an und breche aus meinem Gefängnis aus. Es ist nicht schön von den eigenen Gedanken und Gefühlen immer wieder gefangen genommen zu werden. Doch ich werde auch das schaffen, bestimmt.
Und erst dann wird mir mein Schicksal mit dem richtigen Mann herausrücken. Ich kann diesen Tag nicht mehr erwarten, denn ich möchte nicht mehr traurig sein und mich nach Männern verzehren, die ich nicht haben kann. Nein ich möchte mein Glück mit allen Menschen dieser Erde teilen. Aber ich muss es erst finden!
Elektra