von Vivienne – Dezember 2004
Das Jahr 2004 – ein persönlicher Rückblick
2004 weltpolitisch ein turbulentes Jahr. Auch in meinem Leben. In der Art, dass ich oft fast nicht mehr zum Atmen kam vor lauter Ereignissen, Änderungen und Geschehnissen. Ein Jahr aber auch, das mir viele Gründe lieferte, DANKE zu sagen. Danke, dass ich oft mit einem blauen Auge davonkam. Danke auch, dass ich das fruchtbarste und kreativste Jahr meiner Karriere als Online-Redakteurin der Bohne feiern durfte. Und danke auch, dass sich die Bohne-Community auch in diesem Jahr fraglos ausgeweitet hat und wir neue Zugriffsrekorde verzeichnen durften. Aber der Reihe nach.
Das Jahr 2004 brachte für mich einiges an gesundheitlichen Problemen und familiären Schwierigkeiten. Mein Vater erlitt Ende Mai einen leichten Schlaganfall, den er wie durch ein Wunder so gut wie unbeschadet überstanden hat. Und erst vor wenigen Tagen ist eine Tante von mir verstorben sie erlag einem schweren Krebsleiden. Cäsuren im Leben, die mich zum Nachdenken veranlassten und über den Sinn des Lebens und unser aller Schicksal, das sich auf die eine oder andere Weise erfüllen wird, philosophieren ließen. Unsere Zeit das müssen wir uns gerade in diesen Tagen immer vor Augen halten ist nur geborgt und jeder Tag ist ein kostbares Geschenk, vor allem, wenn wir es mit einem lieben Menschen teilen können.
Persönlich haderte ich aber auch mit verschiedenen Widrigkeiten, die mich 2004 bisweilen ins Straucheln brachten. Während ich beruflich in der neuen Firma, in die ich vor gut 14 Monaten eingetreten bin, sehr gut Fuß fassen konnte, ereilte mich gesundheitlich ein Rüchschlag nach dem anderen frei nach dem Motto: Der liebe Gott möge uns behüten vor allem, was gerade noch kein Unglück ist! Zweimal riss ein atypisches Blutgefäß in meinem rechten Auge ein und verursachte jedes Mal einen Bluterguss auf dem Glaskörper, der mich längere Zeit beim Sehen stark beeinträchtigte, aber äußerlich nicht sichtbar war. Beim ersten Mal musste ich mich sogar für kurze Zeit stationär ins Spital begeben. Mittlerweile sind diese Verletzungen Gott sei Dank praktisch ausgeheilt, aber ich weiß genau, dass bei ungewöhnlich anstrengenden Arbeiten dasselbe jederzeit wieder passieren kann.
Bei weitem schlimmer erwies sich ein Abszess im linken oberen Kiefer Anfang August. Ich musste mich in der Folge mehrmals in die kieferchirurgischen Abteilung des AKH Linz begeben und auch mehrmals den Zahnarzt aufsuchen, der, um den betroffenen Zahn zu retten, eine Wurzelspitzenresektion vornahm. Während der 6-7 Wochen, die ich mehr oder weniger akut damit zu tun hatte, litt ich weniger an den Schmerzen als an der gigantischen Schwellung der gesamten linken Gesichtshälfte, die mich teilweise grausam entstellte. Ende September gehörte aber auch dieses üble Kapitel der Vergangenheit an und obwohl ich es einige Zeit lang gar nicht mehr hoffen konnte: nichts erinnert mehr an die schlimmen Schwellungen.
2004 war auch ein wichtiges Jahr für meine Arbeit bei der Bohne. Nicht nur, das ich zur Chefredakteurin aufstieg eine Position, die ich im Grunde inoffiziell schon die ganze Zeit inne gehabt hatte ich verfasste als Redakteurin mehr als 500 (!) unterschiedlichste Beiträge für die Bohne und entwickelte dabei ganz neue Rubriken, um meine Kreativität auszuleben. Auch konnten wir neue Freunde wie Engelbert und sein www.seelenfarben.de zur Unterstützung der Bohne gewinnen. Es mag durchaus sein, liebe Leser, dass im Jahr 2005 der Schwerpunkt meines Schaffens (Darf ich das so sagen, ohne überheblich zu wirken?) sich noch etwas mehr in Richtung Lyrik und Prosa verlagern wird. Gerade in diesem Bereich brüte ich an vielen Ideen, für die ich nur die Zeit zum Niederschreiben benötige
Fast logisch erscheint in dem Zusammenhang mein völliger Rückzug aus der NZ. Den Ausschlag gaben aber neben verschiedenen schwellenden Bränden zwischen einzelnen Parteien von Bohne und NZ weniger meine neue Position bei der Bohne als vielmehr eine Copyrights-Verletzung der NZ am Beitrag eines Kurzzeitredakteurs der Bohne (der übrigens – erbost über die Vorgehensweise der NZ – seine Karriere bei uns sehr schnell wieder aufgab!). Persönliche Differenzen mit der Herausgeberin der NZ, die nur eine logische Konsequenz des medienrechtlich nicht im Geringsten abgesicherten Vorgehens war, ließen sich weder vermeiden noch kitten. Ich möchte dazu nicht mehr sagen sondern nur Rainer Maria Rilke zitieren: Was abfallen muss, fällt ab
Persönlich konnte ich mich auch darüber freuen, dass meine Schwester Sarkastika nun mehr seit Ende des Sommers auch sehr emsig für die Bohne schreibt. Für die Bohne war 2004 ein überaus erfolgreiches Jahr, in dem viele neue, engagierte Redakteure zur Bohne stießen und uns mit ihren kreativen Ideen bereicherten. Man verzeihe mir, dass ich niemanden speziell hervorhebe, aber ich möchte mich auch auf diese Weise bei allen persönlich und sehr herzlich bedanken. Ihre Arbeit prägt das Bild der Bohne, ein schillerndes vielfältiges Bild, das das darf ich schon verraten im Jahr 2005 ein neues Gesicht bekommen wird.
Es mag Ihnen, liebe Leser, vielleicht erscheinen, dass ich bei aller Freude in den vergangenen zwölf Monaten meinen gesundheitlichen Problemen in diesen Zeilen sehr viel Raum gegeben habe. Sollte das der Fall sein, möchte ich Ihnen aber versichern, dass ich sehr wohl zu relativieren weiß. Die Katastrophe in Südostasien vor ein paar Tagen hat uns wohl allen gezeigt, wie gut es uns im Grunde geht, aber auch wie schnell und unerwartet unser bequemes, gutes Leben einfach ausgelöscht werden kann wie eine Kerze im Wind. Nehmen wir doch das scheidende Jahr zum Anlass persönlich ein Resümee zu ziehen und uns zu vergegenwärtigen, wie viel wir im Grunde auf der Habenseite unseres Lebens aufweisen. Es ist nicht selbstverständlich
Auf ein gutes Neues Jahr 2005!
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