von Vivienne – Februar 2004
Gedanken über die Veränderung
Nichts im Leben hat Bestand.
Außer der Veränderung.
So heißt es in einem klugen Spruch.
Zweifellos hat ein Leben ohne die Gewissheit, dass nichts im Leben Bestand hat, wenig Trostreiches zu bieten.
Weil man weiß, dass auch die so genannten schlechten Zeiten nicht für immer bleiben.
Es hört irgendwann zu regnen auf.
Auch wenn der Himmel noch so grau ist.
Voller Wolken hängt.
Und nichts, so gar nichts den Eindruck erweckt, als würde der Regen von oben irgendwann einmal aufhören.
Es wird aufhören zu regnen.
Ganz sicher.
Wie der Regen versiegt, so versiegen auch die Tränen.
Und dieses Wissen schenkt Hoffnung.
Auch wenn man manchmal meint, nie wieder lachen zu können.
Man wird wieder lachen.
So wie die Sonne durch die Wolken bricht und mit ihrer Helligkeit die Schatten ausleuchtet.
Es ist schon richtig.
Es kann schon vorkommen, dass man gebrochen dasitzt.
Und am Leben verzweifeln möchte.
Alles läuft schief.
Träume zerschellen an ungünstigen Gegebenheiten.
Warum denn nicht, wenn ich es mir so wünsche?
Manchmal soll es einfach nicht sein.
Zumindest nicht jetzt.
Zumindest nicht der eine oder die eine, in die man vielleicht so verliebt ist.
Bisweilen kommt dann sogar der Moment, wo man froh ist, dass es nicht so gekommen ist.
Jedes Unglück hat auch seine guten Seiten.
Oft dauert es eine Zeit, bis man das begreift.
Es gibt immer wieder eine neue Chance.
Eine neue Gelegenheit.
Eine neue Liebe.
Bereit sein ist alles, sagt Shakespeare.
Und ist es nicht am schönsten, wenn sich unverhofft ein neues Glück auftut?
Nur wer sich dem Gram und dem Selbstmitleid ergibt, nimmt das alles dann nicht wahr.
Wer den Kopf in den Sand steckt, sieht die Sonne nicht.
Spürt ihre Wärme nicht.
Fühlt die Glut des pulsierenden Lebens nicht.
Aber der ist auch selber Schuld.
Ich kann nicht schimpfen, dass die Sonne nicht scheint.
Wenn ich dicke, dunkle Sonnenbrillen trage.
Das Glück ist immer da.
Manchmal liegt es ein wenig im Dunkeln.
Aber nichts desto Trotz lässt es sich nicht wegleugnen.
Man muss sich nur Mühe geben es auch zu sehen.
Es zu erkennen.
Und zu begreifen: Was habe ich doch für ein Glück!
Trotz alledem.
Unser Leben besteht aus verschiedenen Abschnitten.
Manche sind schön, unbeschreiblich glücklich.
Andere tauchen uns in tiefstes Leid.
Leid, an dem wir reifen können.
Wir jammern immer den schönen Zeiten nach.
An den bitteren Zeiten können wir wirklich reifen.
Weise werden.
Mensch werden.
Im wahrsten Sinne des Wortes.
Die Veränderung ist es, die alles erträglich macht.
Ohne Zeiten des Kummers wäre das Schöne banal.
Ohne Zeiten des Glücks wären Sorge und Gram unerträglich.
Lernen wir beides schätzen
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