Zeit – von Isabell Maria Herzog

Alle greifen in Ihren Texten nach Zeit,
nach einem Sandkorn welches nicht zu fassen ist.
Sie stürzen sich auf das Thema und wälzen, suhlen sich darin,
um zu erfüllen was zu erfüllen gilt.

Auch ich mache mit.
Tick, Tack. Tick, Tack.
Hängend an dem Pendel der Uhr,
berichte ich von meiner Zeit, einem Elend auf vier Pfoten.

Welches lieber sonnengebräunt auf dem Balkon des Lebens verweilen würde,
als winselnd im Angesicht der mich niederdrückenden einzwängenden
überaus hinterhältigen Krankheit auszuharren
und zu aktzeptieren was die Sandkörner noch bringen.

Sie rieseln auf mich hinab und das Datum jährt sich, wie die Rinnen in meinem Gesicht.
Ich dachte, hoffte, wollte doch dieses Wort namens Schicksal hat es anders vorgesehen
Und meine achso lange Zeit minimiert sich um Ungewisses.

Jeden Tag ein Überraschungsei. Juhu!
Wo kann ich das Abo stornieren?

Wenn der Körper nicht gehorcht und sich verdreht wie Schlangenköpfe
Ist jedes Ticken unendlich schmerzvoll und gleichzeitig unendlich kostbar.

Hätte ich gewusst, hätte ich gewusst.
Damit rechnet keiner.
Seid dankbar für eure nicht verdrehten Körper für eure funktionierenden Teile,
die nur ab und zu eine Ölung brauchen.

Ihr könnt die Sandkörner nutzen. Ich wünschte ich wäre…..

Isabell Maria Herzog

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