von Vivienne – September 2004
…Vater sein dagegen sehr!
Schlagzeilen in den Nachrichten: Vater schlägt Frau und Kind! Tochter jahrelange vom Vater missbraucht! Alkoholiker tyrannisiert die Familie!
Man könnte diese Beispiele endlos fortsetzen. Im Gegensatz zu früher schweigen Frauen heute nicht länger, wenn ihnen durch den Partner Unrecht geschieht bzw. es nötig ist, sich selbst und die Kinder vor ihm zu schützen. Sie gehen aus der passiven Defensive in den Angriff über. Alles recht und gut so, keine Frage. In derartigen Extremfällen müssen Kinder mit Sicherheit vor dem Vater geschützt werden, ja, man muss wohl danach trachten, dass der besagte Vater eine Therapie macht, bevor er seinen Nachwuchs wieder (regelmäßig) sehen darf. Andererseits gibt es aber auch andere Facetten In Sachen Trennung
Dauerthema bei Constanze auf Life Radio. Väter klagen ihr Schicksal. Väter, die ihre Rechte nicht mehr wahrnehmen dürfen, weil es die Mütter nicht zulassen. Aus Rache. Mit allen Regeln der Kunst und juristischen Tricks wird so manchem Vater verwehrt, sein Kind zu sehen, mit ihm Kontakt zu pflegen. Eine Beziehung zu ihm aufzubauen. Weil die getrennten Eltern nicht mehr miteinander können. Weil die Frau durch eine Rivalin ersetzt wurde. Die Gründe sind vielfältig wie unterschiedlich, aber die Gräben zwischen den ehemaligen Partnern verlaufen oft tiefer als der Grand Canyon. Und die Frauen, das muss offen gesagt werden, die derart agieren, die ihr Kind oder ihre Kinder als Waffe benutzen, aus persönlichen Ressentiments und nichts anderem, die setzen sich persönlich fast genau so tief ins Unrecht wie ein prügelnder Vater.
Rache ist die Triebfeder, aber den Schaden nimmt weniger der Vater als vielmehr das betroffenen Kind. Ein Kind braucht seinen Vater für seine persönliche Entwicklung genau so notwendig wie die Mutter. Genau so notwendig wie tägliche Fürsorge, wie ein liebevoll bereitetes Frühstück oder Wärme und Zärtlichkeit. Frauen, die rachegetrieben ihr Kind als Mittel ihrer Abrechnung mit dem einstigen Mann benutzen, verhalten sich letztklassig und ziemlich charakterlos. Und sie fügen ihrem Nachwuchs großen Schaden damit zu. Die Streitkultur zwischen ehemaligen Partnern ist in den ach so zivilisierten Ländern ohnedies oft unter jeder Kritik. Aber das schlimmste Unrecht, das eine Mutter ihrem Kind antun kann, ist, seinen Vater ganz gezielt vor ihm schlecht zu machen. Wie soll ein Kind jemals eine normale Beziehung als Erwachsener führen können, wenn in jedem zweiten Satz der Mutter geschimpft wird, dass der Vater ein Schuft oder ein Verräter ist?
Wie soll ein Mädchen einen passenden Partner fürs Leben finden, wenn ihm die Mutter ständig vorbetet, dass alle Männer schlecht sind, weil ja auch der Vater nicht anders ist? Wie soll ein Bub sich normal entwickeln, wenn ihm ständig vorgejammert wird, dass er nicht mehr taugt wie sein Vater, der sie treulos im Stich gelassen hat? Ja, Männer, können mitunter ihren Kindern schwere seelische Schäden zufügen. (Sexuelle) Gewalt ist mit etwas vom Schlimmsten, dass ein Kind erfahren kann. Aber die verbale Gewalt so mancher Mütter kann fast ebenso zerstörerisch wirken. Wenn nicht sogar nachhaltiger und dringlicher. Offen sei gesagt: Wenn eine Mutter aus persönlichen Gründen ihr Kind seinem Vater vorenthält, obwohl sich der abgesehen von persönlichen Differenzen nichts zu Schulde kommen hat lassen, handelt sie aus zutiefst niedrigen und verachtungswürdigen Motiven.
Sie will dem einstigen Traummann schaden, und legt unbewusst dem Kind schwere Beziehungsprobleme in die Wiege. Und im besten Fall einen schmerzhaften Selbstfindungsprozess Alles in allem kommt das Meiste wieder zurück im Leben. Daran musste ich denken, als mir kürzlich der Fall einer Mutter zu Ohren kam, die sich für den Ehebruch des Mannes und die folgende Scheidung mit Schlammschlacht beim Gatten nachdrücklich rächen wollte. Mit Hilfe der beiden kleinen Söhne. Sie erzählte den Kleinen die ganze Zeit, dass der Papa sie alle nicht mehr lieb habe und dafür jetzt bezahlen müsse. Nur die teuerste Brille für den Jüngsten, weil der Vater ohnedies die Hälfte davon zahlen muss. Der neueste PC für ihre Söhne, den Papa finanzieren darf. Meine Söhne werden alle studieren! ließ die Frau ihre Kollegen bei jeder Gelegenheit wissen. Mein Ex soll bis ans Ende ihrer Ausbildung brennen wie ein Luster! Der ältere Sohn schwamm sich aber frei und nahm wieder Kontakt zum Vater auf. Mit 18 Jahren warf er die höhere Schule hin, weil er realisierte, dass er sie nicht schaffen konnte. Der Vater, selber Berufssoldat, verhalf ihm zum Eintritt ins Heer, wo der Bursch nun Dienst tut und ganz nebenbei tolle Ausbildungsmöglichkeiten vorfindet.
Anders sein jüngerer Bruder. Mit Ach und Krach die Matura geschafft begann er ein aussichtsloses Studium und ließ sich von der Freundin aushalten, die das gemeinsame Kind versorgte und daneben im elterlichen Betrieb arbeitete. Schließlich trennte sich der junge Mann von dem Mädchen, widerrief einfach so seine Vaterschaft, um sich vorläufig vor Zahlungen zu schützen und schmiss auch das Studium hin. Mama nahm ihn mit offenen Armen auf, verwöhnte ihren Jüngsten, bis dieser Tage ein Zahlungsbescheid ins Haus flatterte. Der Bub hatte nämlich aus Trotz die teure Wohnung nicht gekündigt, was ging ihn das auch an, und nun hielt sich der Vermieter an der Mutter schadlos Selber Schuld, kann man nur sagen, dieser lebensuntüchtige Bursch geht ganz allein auf das Konto seiner Mutter. Mit ihrem Rachedurst gegenüber dem Ex-Mann hatte sie ihrem jüngsten Sohn keinen Gefallen getan.
Was der wohl tut, wenn Mama nicht mehr ist?
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