Scheinheilig und anmaßend – Philosophien

Die Leser kennen das schon.
Mein harmloses Äußeres.
Weckt.
In manchen Menschen.
Das Böse.
Natürlich habe ich.
Wie viele.
Zwei Gesichter.
Das eine.
Gutmütig.
Bieder.
Vertrauensselig.
Aber da gibt es auch.
Die andere Seite.
Stur.
Unnachgiebig.
Konsequent.
Streitbar.
Die meisten.
Nehmen nur.
Die harmlose Seite wahr.
Wenn ich dann.
Auf einmal.
Nicht mehr nachgebe.
Oder mich füge.
Fallen sie.
Aus allen Wolken.
Und schuld.
Bin natürlich ich.
Weil ich mich nicht.
Nach ihrem falschen Bild.
Von mir.
Verhalte.
Und nicht sie selbst.
Aufgrund ihrer Oberflächlichkeit…

Mit 42 Jahren.
Habe ich.
Meine Heimatgemeinde verlassen.
Und zog nach Linz.
Unfassbar.
Für manche Dorfbewohner.
Die mich.
Bei meinen regelmäßigen Besuchen.
Bei den Eltern.
Schnitten.
Nicht mehr grüßten.
Mich mit Verachtung.
Straften.
Ich hatte doch.
Die verdammte Pflicht.
Mich um meine Eltern.
Zu kümmern!
Die waren doch alt.
Vielleicht bald hilflos.
Was war ich nicht.
Für ein Egoist!
Und völlig verantwortungslos!
Als dann.
Mein Vater starb.
2 ½ Jahre später.
Erwarteten genau.
Diese Menschen.
Dass ich nun doch.
Wieder brav.
Heimkehren würde!
Um mich.
Um die Mutter zu kümmern.
Und konnten es nicht fassen.
Dass alles blieb.
Wie es war…

In der Arbeit.
Zur gleichen Zeit.
Hatte ich.
Mit einem Chef.
Zu kämpfen.
Der genau.
Das Gegenteil.
Von mir verlangte.
Eltern ab ins Altersheim!
So sein Tenor.
Mich selbst.
Wollte er.
In einem krausen Deal.
Mit einem alternden.
Abteilungsleiter der Firma.
Verkuppeln.
Um ihm zu dienen…
Selbstverständlich.
War dieser Vorgesetzte.
Genauso wenig erfolgreich.
Denn ich ging einfach.
Meinen Weg.
Schwankend.
Aber unbeirrbar.
Und als es.
Nicht mehr ging.
Verließ ich das Unternehmen.
Ein Neuanfang.
Mit einer Chefin.
Die in Familienangelegenheiten.
Immer vollstes Verständnis hatte.
In einer Abteilung.
In der mir nie jemand.
Vorschriften machte.
Sondern man hinnahm.
Im Wesentlichen.
Wie ich war…
Ein wenig anders eben…

Ich war angekommen.
Mit 45 Jahren…

Vivienne/Philosophien

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