Sie flüchtet.
Aus dem Büro!
Raus!
Aus dem Gebäude.
Und weg von ihnen.
Von den Schlangen.
Den Kolleginnen.
Die sie mobben.
Weil sie sich.
Nichts leisten kann.
Und ihre Kleider…
So billig wie möglich.
Kaufen muss.
Viel zu wenig Geld!
Verdient sie.
Nach der Stundenkürzung.
Und der Chef.
Er wird nicht.
Müde.
Ihr zu predigen.
Wie froh!
Sie sein muss.
Dass sie…
Ihren Job…
Behalten durfte!
Noch viel subtiler.
Aber…
Versucht er ihr.
Zu suggerieren.
Dass sie…
Einen Mann braucht.
Der sie…
Durch’s Leben leitet.
Sie armes Hascherl.
Unbedarft.
Und unfähig.
Ihr Leben…
Selbst zu meistern…
Viel öfter aber…
Schimpft er sie…
Eine Zicke.
Wenn sie sich.
Privat…
Nichts vorschreiben lässt.
Und dass er sie.
Am liebsten.
Über’s Knie…
Legen würde.
Das bekommt sie.
Vor allem.
Zu hören.
Wenn sie wieder.
Nicht nachbetet.
Was er ihr…
Gerne vorschreiben würde.
Privat.
Für’s Leben.
Denn was sie braucht.
Ist ein Mann.
Zum Leben ist sie.
Doch.
Viel zu untüchtig.
Und auch…
Im Büro.
Da bringt sie es.
Nicht!
Zumindest…
Gibt er sich.
Alle Mühe.
Ihr das einzureden.
Immer wieder!
Sie eilt nach Hause.
Es ist fast nicht.
Auszuhalten.
Und schon Jahre.
Holt sie sich.
Täglich.
Ihre verbalen Prügel.
Vom Chef.
Und von den Kolleginnen.
Die offen lachen.
Über sie…
Immer verhärmter…
Sieht sie aus.
Und kein bisschen Hoffnung.
Dass sich noch.
Etwas ändern könnte.
Irgendwann.
Besser werden.
In der Nacht.
Da schläft sie.
Schlecht.
Wirre Träume.
Existenzängste.
Nur am Wochenende.
Da kann sie…
Etwas durchschnaufen.
Ein wenig nur!
Aber Sonntagnachmittag…
Da sinkt ihre Stimmung.
Schon wieder.
Auf den Nullpunkt.
Wie lange…
Soll es noch…
So weitergehen?
Vivienne/Gedankensplitter
