Der Citrin – Edelsteine


Heute möchte ich mich an dieser Stelle dem Monatsstein für den November, dem Citrin oder Zitrin, widmen. Viele Menschen haben ihn auch unter dem Namen Goldtopas schätzen gelernt, dabei hat er mit dem höherwertigen Edelstein außer ein paar Farbnuancen nichts gemeinsam. Die Geschichte des Citrins ist damit eng an die des Topas’ gebunden, auch was die Deutung der Heilkräfte betrifft. Der Citrin selber stammt jedenfalls aus der großen Familie der Quarze, die sich ohnedies durch eine hohe farbliche Bandbreite auszeichnet: vom eisklaren Bergkristall bis hin zum schwarzen Onyx findet man dort alle Farben und unterschiedlichen Strukturen.

Der Name des Citrins leitet sich von seiner Farbe ab: das Gelb der Zitrone. Und das, obwohl die schönsten Steine vom leuchtenden Gelb bis zum Braunrot in allen Nuancen vorkommen können. Wie alle Kristallquarze weist auch der Citrin die Härte 7 in der Mohs’schen Härteskala auf und erweist sich dadurch gegen Kratzer ziemlich unempfindlich. Durch die fehlende Spaltbarkeit ist der Stein auch gegen härtere Stöße gewappnet. Die Lichtbrechung ist allerdings niedrig. Besonders viele gelbe Edelsteine findet man ohnedies nicht. Am ehesten neben Diamanten oder Saphire noch Goldberyll und eben den Edeltopas.

Auch beim Quarz selber kommt die gelbe Spielart in der Natur nicht sehr oft vor, nämlich nur dann, wenn Spuren von Eisen im Siliziumdioxyd vorkommen. Historische Fundorte befinden sich in Spanien, auf der schottischen Insel Arran, in Frankreich, Ungarn und dazu in einigen Übersee-Orten. Wahrscheinlich besäße der Citrin heute keine nennenswerte Bedeutung mehr, wäre man nicht Mitte des vorvorletzten Jahrhunderts dahinter gekommen, dass man die ungleich häufigeren Amethyste und Rauchquarze durch „Brennen“ gelb verfärben kann. Diese Hitzebehandlung muss bei Temperaturen zwischen 470 und 560 Grad und sehr vorsichtig erfolgen. Mittlerweile hat man die Behandlung aber so verkollmnet, dass man davon ausgehen darf, dass die meisten Citrine im Handel Amethyste oder Rauchquarze sind. Nur ein Fachmann kann an den unterschiedlichen Farbstrukturen die Hitzebehandlung feststellen.

Der Modetrend für den Citrin und alle anderen gelblich bis bräunlichen Quarze setzte in Europa in den 30er Jahren des vorvorigen Jahrhunderts ein. Wie von der Arbeit am Achat und anderen Quarzarten übernommen, wurde der Citrin jahrzehntelang mit dem Facettenschliff bearbeitet. Diese Arbeit verlangte großes Geschick vom Schleifer und war nicht ungefährlich. Das Bürgertum, das gerade im Begriff war zu erstarken, entwickelte ein steigendes Schmuckbedürfnis und der Citrin eroberte sich seinen festen Platz. Da man bis dahin goldfarbene Steine nur als Topase kannte, lösten die herrlichen Zitrine geradezu einen Boom in der modisch interessierten Damenwelt aus. Die falsche Bezeichnung hielt sich bei keinem anderen Edelstein so hartnäckig wie beim Citrin.

Wodurch unterscheiden sich aber nun Topas und Citrin wirklich? Chemisch betrachtet ist der Topas ein Fluor-Aluminiumsilikat, also bedeutend härter, schwerer und verfügt über eine höhere Lichtbrechung als der Citrin, die ihm eine schöne Farbe verleiht. Allerdings ist er gut spaltbar, was ein Manko bei der Verarbeitung darstellt.

Zurück zum Citrin und seiner Bedeutung: Der Citrin soll seinem Träger höchste Erleuchtung bringen, und er hilft uns, unsere Scheu zu überwinden: unsere Liebe zu zeigen, zu erkennen, was Liebe überhaupt ist und vollkommene Liebe zu leben. Man lernt sich zu geben und zu nehmen gleichermaßen. Diese Umwandlung, das Begreifen der Erkenntnisse, hilft uns zu reifen und Eigensinn und Trotz abzulegen, die uns nur in unserer Entwicklung hindern würden. Wer bereit ist, wird die bahnbrechende Wirkung, die höchste Konzentration fordert, geradezu körperlich fühlen. Der Lohn der Anstrengung ist der Frieden, den wir durch die Liebe in uns selbst finden…

Der Citrin ist ein enger Verwandter des Bergkristalls und daher auch ein universell einsetzbarer Heiler. Er beeinflusst die Aura positiv und hat sich als Muntermacher bewährt – Depressionen werden leichter überwunden. Im körperlichen Bereich werden Citrine vor allem bei den Verdauungsorganen eingesetzt. Sie wirken dort reinigend und schwemmen Gifte aus. Auf dem Milz-Chakra beseitigt er lästige Beschwerden wie Blähungen.

Vivienne

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