Vierzig Jahre sind vergangen,
vierzig Jahre – hoffen, bangen.
Weise bin ich nicht geworden.
Hab mir verdient auch keinen Orden.
Nein – beruflich nichts erreicht.
Meine Bildung – nicht gereicht.
Konnt’ mich wohl auch nie so verkaufen.
Während and’re um Erfolg sich raufen,
bin ich ein Träumer wohl geblieben.
Bleib in der Sonne lieber liegen,
träum mir mein Leben statt zu leben –
es hat da viel an Leid gegeben…
Musst auch begreifen: Traue nicht!
Sonst machst du dir wohl manches mit.
Nicht jeder denkt und hilft wie du,
sondern sucht seinen Vorteil sich hinzu.
Ja, blauäugig, so war ich immer wieder,
könnt’ schreiben drüber manche Lieder.
Allein, man muss auch lernen draus,
sonst kriegt man wieder einen drauf.
Den Einzelkampf pfleg’ ich deswegen,
und sollt’ es einmal Menschen geben,
die vorbehaltlos sind und rein,
müsste das fast ein Wunder sein.
Vorsicht ist nun obere Pflicht,
und Fehler, ich vergess’ sie nicht!
Soll nie noch einer zu mir kommen,
der sich zu viel herausgenommen!
Die Tür ist zu, und das für immer!
Sonst wird’s im Leben nur noch schlimmer!
Ich glaub’ ich hab genug gelitten,
um Leute, die es nie verdienten.
Am schlimmsten sind wohl jene Leute,
die grade mir zu helfen freute,
obwohl ich braucht die Hilfe nicht!
Solche Leut’ sind pures Gift,
mir Zeit geraubt und Not gebracht!
Die Sach’ im Nachhinein betracht’,
zeigt mir: nicht ich war doch das Ziel,
der eigene Vorteil war im Spiel!
Helfersyndrom, aber auch Lüge,
und so manche Mordsintrige!
Gut mit mir war’s nie gemeint,
so manchen seh’ ich heut’ als Feind.
Auch Liebe wurde schon geheuchelt,
Gefühle dann eiskalt gemeuchelt.
Ich stand vor Scherben, warf sie weg.
Sich viel erwarten hat kein’ Zweck!
Vierzig Jahre bin ich jetzt,
bin durch mein Leben oft gehetzt.
Ich bau’ auf mich und sonst auf keinen.
Nein! Mich versucht nicht zu leimen!
Verhindern kann ich’s wohl nicht immer,
Und doch werden Irrtümer geringer,
bisweilen halt. Das ist mein Ziel,
weil ich nicht immer fallen will…
(C) Vivienne