Ein Relikt – Gedankensplitter

Andreas legte.
Das Handy weg.
Stefan hatte angerufen.
Magst kommen…?
Heute Abend…?
In unserer Stammkneipe?
Fritz und Schorsch…
Die sind auch dabei…

Andreas schnaufte kurz.
Er hatte abgesagt.
Ohne lange zu überlegen.
Unmöglich.
Ich muss morgen.
Um 07:30 Uhr…
Im Büro sein…
Ein harter Tag.
Und lange…
Ein anderes Mal…

Die Enttäuschung.
Von Stefan…
War deutlich spürbar…
Was ist los?
Das hat dir doch…
Früher…
Auch nichts…
Ausgemacht!
Sei doch nicht fad…
Sei dabei…
So wie früher!

Wie immer.
Wenn Stefan…
Derart argumentierte.
Bekam er, Andreas…
So einen Hals!
So wie früher!
Das war vor fast…
Zwanzig Jahren…
So gewesen.
Damals waren sie beide…
Noch ungebunden….
Gewesen.
Was dachte sich…
Stefan…
Überhaupt dabei?
Er, Andreas, war verheiratet.
Familienvater.
Und er arbeitete.
An seiner Position…
In der Firma!
Das Haus…
Es musste…
Abbezahlt werden!
Außerdem…
War er mit…
Fast 41 nicht mehr…
So fit wie seinerzeit.
Als er…
Eine durchgefeierte Nacht.
Noch mit links…
Überspielt hatte!
Die Zeiten.
Sie ändern sich.
Auch bei ihm…
War jetzt…
Mehr Ruhe…
Eingekehrt.
Die alten Zeiten…
Nie wollte er…
Darauf verzichten!
Aber jetzt.
Hatte er…
Ein anderes Kapitel…
Aufgeschlagen.
Und eigentlich…
War er froh…
Darüber…

Wenn er Stefan…
So anschaute…
Er war ein Relikt.
Aus vergangenen Zeiten.
Auf die er, Andreas.
Nicht immer stolz…
Gewesen war.
Auf dieses Leben.
Als junger Mann…
Wollte sein Freund Stefan.
Aber nicht verzichten.
Irgendwie…
Hatte er…
Den Anschluss verpasst.
Wechselnde Beziehungen.
Keine Frau…
Blieb ihm lange…
Wegen dieser Freiräume…
Die er für sich…
Beanspruchte.
Und ehrlich…
Das wilde Leben.
Das sah man ihm.
Auch an…
Öfter…
Hatte er Stefan…
Vorgeschlagen…
Sein Leben…
Zu ändern…
Eine nette Freundin…
Ein gemeinsames Leben…
Viel unternehmen…

Aber Stefan hatte…
Diese Lebenskreuzung…
Wohl längst verpasst…

Vivienne/Gedankensplitter

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