Im April wird unsere Bohnenzeitung fünf Jahre alt. Grund genug um ihr – gewissermaßen als Geburtstagsgeschenk – in einem Beitrag einen Rückblick über fünf ereignisreiche Jahre zu widmen.
Wir schrieben das Jahr 1997, in dem ich meine erste Berührung mit dem damals für viele noch etwas geheimnisvollen Medium Internet hatte. Heute könnte ich mir nicht mehr wirklich vorstellen, was ich mit meinen PC ohne Internetzugang so recht tun sollte, damals war es aber jedenfalls eine Pioniertätigkeit, als ich den ersten Providervertrag bei AON unterschrieb. Kurze Zeit später entdeckte ich das Chatten als Leidenschaft und teilte das Schicksal von so manchen Chatter, dass die Telefonrechnung für den auf Stundenabrechnung basierenden Vertrag im Schuhkarton angeliefert wurde.
In meinem ersten Stamm-Chat, dem damals noch jungen und auch überschaubaren Krone-Chat, lernte ich dann 1998 „Klezi“ aus Wels kennen. Die Chatter im Kronechat waren irgendwie eine kleine Familie und tatsächlich war ich in dieser Zeit auch – wie man heute sagen würde – ein wenig chatsüchtig. An einem Abend an dem ich nicht online sein konnte fühlte ich mich nicht wirklich wohl, wollte einfach zu meinen PC um am Chatgeschehen teilhaben zu können.
Anfang 1999 organisierte Vico, ein Krone-Chatter der ersten Stunde, in einem Gasthaus in Himberg das 1. Chattertreffen der Kronenzeitung. Zu diesem Anlass lernten sich viele vormals anonymne Gesichter erstmals kennen, was einen langen Abend verhieß. Auch Klezi war samt Anhang angereist gekommen und lud mich zu einem Besuch nach Wels ein. Als ich dann meinen ersten Besuch in Oberösterreich absolvierte, erzählte mir Klezi unter anderen von der Idee einer „Bohnenzeitung“, die er unabhängig vom Internet, schon auf Papier konzipiert hatte.
Am 1. April 1999 starte das Zeitungsprojekt „Neue Bohnen Zeitung“ bei einem Freespace-Provider mit den ersten wagemutigen Redakteuren. Themen waren anfänglich Mondkalender, Politik, Tiere und Pflanzen sowie Blumen und Kräuter. Gestartet wurde das Projekt von Klezi als Chedakteur und ThePharao als Webmaster, letzteren Aufgabe ich mit Ende 1999 übernahm. Zu dieser Zeit bekam die Bohnenzeitung auch einen eigenen Domännamen – www.bohnenzeitung.com – der seither auch als offizielle Adresse gilt.
Wir hatten uns ursprünglich erlaubt, geleitet vom Gedanken der Satire, eine an das Logo des größten österreichischen Kleinformats angelehnte Grafik als eigenes Logo zu verwenden. Ein Mail der Rechtsabteilung der erwähnten Zeitung verwies uns auf die „Verballhornung des eingetragenen Markenzeichens“ und drohte mit rechtlichen Schritten. Ein abgeändertes Logo lies die Zukunft der Bohnenzeitung zu, die Satire soll trotzdem kein Fremdwort in der Bohnenzeitung geworden sein.
Anfang 2000 entschlossen wir uns – unabhängig von den redaktionellen Beiträgen – eine eigenständige Bohnen-Community zu etablieren. Der Bohnen Chat hatte in den Jahren 2000-2001 seine größte Zeit. Dies veranlasste uns auch insgesamt 7. Bohnen Chatter-Treffen in Wien und Wels, Weihnachtsfeiern und sonstige Treffen mit bis zu über 100 Teilnehmern zu organisieren. Leider nahm die Popularität des Chat Ende 2001, bedingt durch Unstimmigkeiten zwischen den Operatoren, Chattern und Betreibern, eklatant ab. Trotzdem kam das Community Element der Bohnenzeitung nicht zu kurz, in den Jahren 2001-2003 veranstalteten wir regelmässig in Wels die Bohnen Rätselrallye, manchen auch bekannt unter dem Begriff Schnitzeljagd.
Zu diesem Zeitpunkt entschlossen wir uns aber auch, in der Bohnenzeitung wieder vermehrt einen Schwerpunkt auf die redaktionelle Tätigkeit zu legen. Im Frühjahr 2001 versuchte Klezi über die Sendung „Rendezvous mit Constanze“ auf Life Radio einen Aufruf zu tätigen, um neue Redakteure für die Bohnenzeitung zu gewinnen. Aufgrund der Sendung meldete sich Vivienne bei uns, die im Mai 2001 mit ihrer neuen Kolumne „Kritisch betrachtet“ in der Bohnenzeitung startete. Heute – nach rund drei Jahren – ist Vivienne, die mit über 200 Beiträgen in 8 Rubriken vertreten ist aus der Bohnenzeitung nicht mehr wegzudenken.
Die Zu- und Abgänge in der Redakteursmannschaft haben in den Jahren auch oftmals das Gesicht der Bohnenzeitung verändert. Erst vor wenigen Monaten hat die Bohnenzeitung wieder ein neues – bewusst einfaches – Grunddesign bekommen. Schwerpunktmäßig soll das Medium für kritische Kolumnen stehen, genauso sollen lyrische Beiträge – Gedichte und Geschichten – vertreten sein. Aber auch das „Bohnen Magazin“ soll kein Schattendasein führen. Seit Beginn an sind wir auf der Suche nach neuen Redakteuren für die Bohnenzeitung, denn ich glaube daran, dass ein gemeinschaftlich organisiertes Online Medium vom Konzept her keine schlechte Idee sein kann.
Ich möchte versuchen – auch wenn ich nicht sicher bin, dass es mir vollständig gelingen wird – einen kurzen Überblick über unsere Weggefährten darzustellen. In der Zeit von 1999-2001 gehörten Ditzi, Pumagirl, Alex015, Brit, ThePharao und StellaX zur Mannschaft. Seit 2000 schrieb SISI Kochrezepte, von 2001-2002 betrieb Petzi40 seine gleichnamige Kolumne in der Bohnenzeitung und 2002 gehörte Charly zur Mannschaft. Auch Lala, Uli F. und Güldenstern’s Beiträge waren in dieser Zeit in der Bohnenzeitung zu lesen. Nightdreams startete im Juli 2003 eine Kolumne und gründete im Oktober 2003 eine eigene Internetzeitung. Unsere heutige aktive Redaktionsmannschaft besteht neben Vivienne und mir aus Wolf, der regelmässig seine Mondscheininspirationen veröffentlicht, Kallio mit seiner Sportrubrik, Lucyfire mit seiner Rubrik „Der letzte Autbus“, balY mit der Kolumne „Sledgehammer“ und Sabine, die die Tiervermittlung betreut
Pedro