Filmkritik zu Harry Potter 4
Um ehrlich zu sein, war ich leicht enttäuscht. Wenn man Teil 1 – 3 kennt, dann ist man Hochspannung von Anfang an gewöhnt, sehr komplexe Inhalte (teilweise, besonders Teil 3, die kleinen Kinder überfordernd) und unfangreiche Handlungen in vielen Details. Die gruseligen Passagen, die sich von Anfang an durch jeden Teil ziehen und wahrscheinlich für kein Kind als unbedenklich einzustufen sind, werden dennoch als derart normal und bewältigbar dargestellt, dass man als Kind geneigt sein könnte, Harry Potter in dieser Welt, wo Zauberei zum alltäglichen Leben gehört, schalten und walten zu lassen, ohne selbst derartige Ängste zu entwickeln.
Prägnant für die ersten 3 Teile waren auch ständig wechselnde und unklare oder unvollständige Handlungen, die die Spannung erhöhen, aber auch nerven können. Dann immer wieder Brocken an Teil-Antworten, bis zum großen spannenden Finale, das in der Regel gut ausgeht, mit der Ausnahme, dass Harry als Waise immer wieder zu seinen Verwandten, die ihn nicht mögen und schlecht behandeln, zurück muss, während der Mörder seiner Eltern entschlossen ist ihn zu töten.
Doch der 4er-Teil war anders, obwohl ich mir nicht 100 %ig sicher bin, ob es nicht vielleicht auch daran liegt, dass er mir vorher in groben Zügen erzählt worden war. Außerdem hatte ich ebenso das Buch Teil 5 zuvor gelesen, worin wiederum Details vom Teil 4 offenbart wurden): Die Handlung war mir fast zu einfach, ungewohnt einfach. Es ging schlicht um ein Turnier, einen Wettstreit, verschiedene Aufgaben (bei denen mit Brutalität und Gefährlichkeit, nicht gegeizt wurde), mussten von mehreren Teilnehmern bewältigt werden.
Einzig der Schluss brachte etwas Spannung: Hier wurde erst klar, Harrys Teilnahme am Wettbewerb war nur durch die Freunde des ‚Dunklen Lord’ herbeigeführt worden, ebenso war ihm von jenen zum Sieg verholfen worden, zu dem Zweck, dass der große Bösewicht wieder ‚auferstehen’ konnte, um Harry zu töten.
Und was mich besonders störte an diesem Teil war, durch die Umstände, bzw. auch Harrys gutes Herz, gab es 2 Turniersieger, somit standen 2 Jungs den Dunklen Mächten gegenüber, von denen der 2. für Voldemort unwichtig war und sofort getötet wurde. Kein Kind will einen von den Guten sterben sehen, wo sich doch Erwachsene, wie ich, schon schwer genug damit tun. Schließlich entkommt Harry um Haaresbreite dem Tod durch die Hilfe der Geister seiner Eltern. Mit der schweren Last, den Tod eines Jungen zu verantworten und ständig um sein eigenes Leben bangen zu müssen, kehrt er zurück.
Ganz am Ende noch die entscheidende Wende: Einer der vermeintlich Guten, der heimliche Helfer am Rande, entpuppt sich als Diener des Bösen in Gestalt eines ‚Geisterjägers’, der überwältigt hatte werden können, und nun doch noch das Böse siegen lasen möchte. Doch Hilfe nahte schnell, und damit hatte sich der ganze Spuk.
Ein trauriges Ende, und die Spannung kam nie bis zum Höhepunkt, wenngleich einiges Aufregende geboten wurde.