Der Mann im Vatikan mit den eindrucksvollen dunklen Augenringen, die ihm das Aussehen eines übernächtigten Schneiders geben, hat sicherlich niemals mittels Maßband und Kreide und Nähgarn die Länge eines Kleidungsstückes verändert.
Das, was diesen Papst Benedikt den Sechzehnten auszeichnet, ist die scheinbar Gottgewollte Unfehlbarkeit in allen Glaubensfragen der Römisch Katholischen Kirche. So jedenfalls eines der unverrückbar erscheinenden Dogmen dieser seit mehr als Zweitausend Jahren unaufhaltbaren Glaubensgemeinschaft.
Der Titel des Papstes verkörpert das Gottgewollte auf dieser, von mehr als fünftausend möglicherweise irrenden Religionen verunsicherten Welt, auf diesem um sein Zentralgestirn herumeiernden Planeten, mit Namen Erde.
Und genau hier setzt die Kritik am Katholizismus ein. Und damit am Dogma des niemals irrenden Pontifex, er wäre unfehlbar!
Die Frage, die sich nun erhebt, ist, ob Herr Ratzinger erst unfehlbar aufgrund seines Titels als Stellvertreter Christi ist, oder ob es schon der Kirchenlehrer Prof. Josef Ratzinger in Münster gewesen ist.
Denn dieser Uni-Prof. zeichnete sich schon immer durch absolut erkennbaren Autismus aus, jedenfalls, wenn man einigen seiner Studenten ihre Erinnerungen abnehmen darf.
Herr Ratzinger war eher ein Mann des Bücherstudiums, als, wenn auch nur gemäßigter, Geselligkeit.
Herr Ratzinger vermittelte seinen Studenten das Mysterium und die Geschichte der religiösen Dogmen, die im Übrigen erst nach Augustinus, also erst lange nach dem Jahre 430 in feste Formen und verbindliche Vorschriften zementiert wurden.
Hatte Jesus noch die Freiwilligkeit, also eine selbsterwählte Religiösität seiner Jünger im Sinn, wollten die ersten Päpste sich mit einer von Innen kommenden Überzeugung des Menschen, nicht mehr abfinden.
Nicht erst seit der „Erfindung des Teufels“, einer Figur, der wir das „wahre Christentum“ verdanken, wirkten die Kirchenfürsten im Sinne einer gewalttätigen Gefolgschaft.
Der wahre Christ entzieht sich dem Einfluss des Bösen, indem er ein ganz klares Glaubensbekenntnis abgibt.
Der Teufel bleibt also außen vor! Gottgewollt?
Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil von 1962 bis 1965 gibt es die „Fraternitas Sacerdotalis Sancti Pii X“, die Piusbruderschaft (FSSPX)!
Die vom wohl größten Kritiker der Liberalisierungstendenzen des Papstes Johannes XXIII, Erzbischof Marcel Lefebvre, nach seinem Protestauszug aus dem Vatikan gegründete Bruderschaft, dürfte nun wohl so etwas wie eine Rückbesinnung auf überkommene Werte gelten.
Der Teufel hat wohl nicht den Schnaps gemacht, wie einst noch von Udo Jürgens vermutet, sondern er hat wieder großen Einfluss auf den gemeinen Christenmenschen.
Und hier muss nun gewaltigst gegengesteuert werden.
Warum nicht mit weiteren Rückwärtsgewandten?
Blöd nur, dass einer dieser einstigen Revoluzzer, sich in der jüngsten Geschichte der Deutschen und hier in der der Jahre 33-45 des vergangenen Jahrhunderts, nicht so ganz gut auskennt!
Dieser, 68jährige Cambridge-Absolvent Bischof Richard Williamson, bar jeder Kompetenz in Fragen jüngster Historie, leugnete vor aller Welt den Holocaust.
Hier verneint einer, der es eigentlich viel besser wissen müsste, dass unser Volk, das wohl größte Verbrechen seit der Besiedlung Amerikas und des Australischen Eilandes vor ein bis zwei Jahrhunderten, zu verantworten hat.
Nun dem Papst scheint`s egal zu sein. Jedenfalls kam bisher, auch nach dem Aufschrei in der Weltpresse und den Medien, kaum Erklärendes, gar Berichtigendes aus dem Vatikan.
Dem Papst scheint dagegen viel mehr an einer dichten Reihe Ewiggestriger gelegen sein, die ihm eine Phalanx gegen den Antichrist vermitteln.
Und das es für die offizielle Christenheit, die Katholische Kirche, überhaupt keine Rolle zu spielen scheint, dass Juden alleine aufgrund ihres Glaubens, verfolgt werden, ist seit den Tagen der Allerkatholischsten Majestäten in Spanien kein Geheimnis! Auch damals hatte sich Rom ganz schön zurück gehalten.
Also, wenn es um den Kampf gegen den Antichristen geht, ist ein autistischer Pabst scheinbar nicht ganz so falsch im Allerheiligsten!
Allerdings, wenn der Vatikan sich nun wirklich mal mit der reinen Lehre Christi beschäftigen würde, anstatt sich selber zu beweihwässern und beweihräuchern, würde er endlich bemerken, dass es gerade Solche, wie Bischof Williamson sind, gegen die es zu Felde zu ziehen gilt!
Der Papst ist möglicherweise aber doch unfehlbar in Glaubensfragen! Wobei es aber dann zu fragen gälte, ob das noch der Glaube ist der sich nicht zuletzt auf die Bergpredigt des Jesus Christus aus Nazareth bezieht.
Oder, ob das Böse nicht schon längst im Vatikan Einzug gehalten hat.
Hätte Herr Ratzinger möglicherweise als Schneider eine wesentlich bessere Figur gemacht?
Denn Eines muss man ihm lassen:
Sein Geschmack in Fragen Dienstbekleidung lässt wahrlich keinerlei Wünsche offen. Für matronenhafte Ehefrauen!
Aber Geschmack in der Auswahl derer, zu denen er sich hingezogen fühlt?
Halleluja!
Antoine Susini im Februar 2009