Bis die Kartoffeln kalt sind – Christina’s Küchengedichte

Bevor ich sie nicht händeln kann
fass‘ ich Kartoffeln gar nicht an
denn verbrannte Fingerspitzen
können nicht auf Keyboards sitzen

derweil ich auf’s Erkalten warte
möchte ich reimen, schau mich um
bedichte ich Radieschen, zarte
find‘ keinen Vers, die Quelle stumm

vielleicht schreib ich ein Tiergedicht
vom Strauß, vom Gnu, es kommt kein Licht
ich höre jetzt warum’s nicht geht
mein Mann an Bohrmaschine steht

der Ton die Muse kreischend killt
jetzt bin ich nicht zum Vers gewillt
und die Kartoffeln sind bereit
nun habe ich zum Pellen Zeit

ich mixe den Spezialsalat
mein Mann steht schon zum Mahl parat
macht dann ein lobendes Gesicht
Schatz, dein Salat ist ein Gedicht

na also, ist mir’s doch gelungen
und dies Gedicht liegt auf der Zungen
und nährt kartoffelig den Leib
wie nützlich, dieser Zeitvertreib!

Christina Dittwald

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