Nicht in unserer Hand – Tagaus, tagein…

Dienstag.
Ein kleiner Eingriff.
Bei meiner Schwester.
An der rechten Lunge.
Es sieht…
Nicht so schlecht aus.
O-Ton.
Der behandelnden Ärztin.
Der minimale Herd.
Kaum sichtbar.
Am MRT.
Könnte vieles sein.
Auch Krebs.
Selbst wenn er sich.
Dafür.
Sehr untypisch.
Verhält…
Und doch…
Auch im Worst Case.
Wäre der Herd.
Dann weg.
Könnte nichts mehr…
Anrichten…
Wir sind unruhig.
Auch.
Wenn wir uns alle.
In Optimismus üben.
Und wir tun.
Was wir tun können.
Ich versorge die Kinder.
In den nächsten Tagen.
Kümmere mich.
Um den Haushalt.

Drei Tage nur.
Müsste sie.
Im Krankenhaus bleiben.
Wenn alles glatt geht.
Drei Tage!
Aber was…
Wenn nicht?
Was passieren könnte.
Ahnen wir nicht.
Wer rechnete denn…
Mit der Blutvergiftung…
Im Dezember?
Ich habe…
In die Sterne geblickt.
Soweit mir möglich.
Die Zeitqualität ist schlecht.
Allgemein.
Viele Planten rückläufig…
Und die Erinnerung.
Vor fast genau 30 Jahren.
Unsere Mutter im Spital.
Krebsverdacht.
Auch die Lunge.
Eine furchtbare Zeit.
Bis sich alles…
In Wohlgefallen auflöste.
Die Zeitqualität…
War ähnlich schlecht…
So was gibt es…
Vergleichbar die Situation?
Teilweise durchaus.
Aber die Ungewissheit…
Schwindet…
Trotzdem nicht.
Gegenübergestellt!
Die Karten sind…
Wieder neu gemischt!

Mein liebster Mensch.
Wie immer.
Ein Fels…
In der Brandung.
Was würde ich nur…
Ohne ihn tun?
Die Situation…
In der Firma…
Schwierig.
Vielleicht…
Brauche ich jetzt.
Die Auszeit.
Ganz was anderes.
Technische Probleme…
Dazu.
Wie ich sie sonst.
Nur.
Aus Kundenmund kenne.
Muss ich einmal…
Selber spüren…
Was deren Alltag ist?
Alles…
Relativiert sich.
Eine lehrreiche Zeit.
Denn…
Ich habe gelernt.
Gelassener…
Mit all dem…
Umzugehen…
Sonst wäre ich schon…
Ein Nervenbündel…
Nicht wahr?

Ich möchte…
Hoffnung schenken.
Obwohl ich selber…
Zerrissen bin…

Was schreibe ich…
In ein paar Tagen?

Vivienne/Tagaus, tagein…