Ach, ja!

Du siehst mich an.
Wie immer.
Du tust so.
Du redest so.
Als ob nichts wäre.
Als ob alles in Ordnung wäre.
Obwohl in deinen Augen die Angst flackert.
Halb versteckt.
Du fürchtest mich.
Und meine Reaktion.
Ich bin hinter dein Geheimnis gekommen.
Das ich nie wissen sollte.
Das du verborgen hattest.
Vor dem Tageslicht.
Und ganz besonders vor mir…
Allerdings vergeblich.
Ich weiß nicht alles.
Aber vieles.
Das, was ich wissen muss.
Und das genügt mir.
Meine Sympathie hast du damit verspielt.
Und auch die Freundschaft.
Zähl nicht mehr auf mich!
Du warst nicht ehrlich zu mir.
Nicht offen.
Du hast mich gequält mit deinem Schweigen.
Und mir so wehgetan…
Ich war unglücklich.
Zu Tode betrübt.
Und ich suchte die Schuld immer bei mir.
Dafür, dass du mich nicht wolltest.
Heute weiß ich es besser.
Sehr viel besser.
Es lag schon an dir…
Ich mache es dir grundsätzlich nicht zum Vorwurf.
Dein kleines Geheimnis.
Aber dass du mich so unglücklich gemacht hast.
Dass dir euer Vorteil wichtiger war als ich.
Als mein Kummer.
Als unsere Freundschaft.
Und als mein Recht auf Wahrheit…
Das ist einfach schäbig.
Anders kann man es nicht nennen.
Ich weiß schon.
Da stand jemand im Hintergrund.
Und er steht noch immer.
Und er dirigiert.
Damals wie jetzt…
Das spricht dich aber nicht frei.
Nicht im Geringsten.
Und ich hoffe.
Dir zahlt einmal jemand das heim.
Was du mir angetan hast.
Auf dieselbe Art und Weise.
Euer größtes Ziel ist ohnedies gescheitert.
Und das ist mein Triumpf.
Bleib mir fern!
Ich will dich nicht mehr sehen.
Genau wie ihn.
Bleibt mir vom Leib!
Alle beide!
Ich brauche euch nicht.
Aber ihr dafür mich…
Armselig seid ihr.
Alle beide.
So unglaublich armselig.
Und du…
So was habe ich geliebt!
Nein.
Es geht nicht um dein Geheimnis.
Es geht um deinen Charakter.
Um sonst nichts.
Ich habe genug von dir!

Vivienne

Schreibe einen Kommentar