Anita.
Schaltete den PC ab.
Feierabend.
Endlich.
Sie seufzte.
Und…
Sie wollte es nicht.
Übertreiben.
Sie war erst.
Die zweite Woche.
Wieder in der Arbeit…
Sie fuhr heim.
Im Bus.
Beobachtete die Leute.
Die da saßen.
Oder standen.
Manche sahen müde aus.
Aber zufrieden…
Anita gähnte.
Mit vorgehaltener Hand.
Eine Tasse Tee.
Würde ihr gut tun.
Daheim…
Sie zuckte zusammen.
Richtig.
Da stand Josefs Haus.
Hier.
War sie früher ausgestiegen.
Früher.
Vor ihrem Zusammenbruch…
Anita.
Ging die Treppe hoch.
In den 3. Stock.
Sperrte die Wohnung auf…
Es roch nach frischer Farbe.
Nach Holz.
Und nach neuen Möbeln…
Alles.
Noch ein wenig chaotisch.
Aber das würde werden.
Sie hatte es nicht eilig.
Alles braucht seine Zeit…
Der Tee duftete.
Auf dem Tisch.
Blühte eine Azalee.
Ganz in Rosa…
Die Kollegen.
Sie hatten ihr.
Die Pflanze geschenkt.
Als sie zurückgekommen war…
Ein wenig Musik.
Sanfte Klänge.
Wohltuend.
Hüllten sie ein…
Wie?
Hatte das passieren können?
Fragte sie sich.
Sie hatte geglaubt.
Sie würde glücklich werden.
Mit Josef.
Aber der…!
Verachtung.
Kräuselte ihren Mund…
Anita.
Nur eine Zweckbeziehung.
Für ihn.
Er hatte sie umschwärmt.
Ein prachtvoller Verlobungsring.
Warum auch nicht?
Jung war sie nicht mehr…
Josef.
Ein Pedant.
Anita.
Sie musste das Haus putzen.
Jeden Tag.
Im Schlafzimmer.
War es kalt.
Abhärten!
Josefs Devise.
Und eine zweite Decke.
Erlaubte er nicht.
Dazu Josefs Sohn.
Aus der früheren Ehe.
11 Jahre alt.
Er tanzte ihr.
Auf der Nase herum.
Mit seinen Streichen.
Sie musste aufpassen.
Auf ihn.
Jedes zweite Wochenende.
Während Josef.
Mit seinen Freunden kegelte.
Oder.
In seinem Stammlokal saß.
Keine Zeit für sie selbst!
Kochen.
Für die Verwandtschaft.
Josef.
Er fragte nie.
Ob sie wollte.
Er forderte es.
Er setzte es voraus…
Sie konnte nicht mehr schlafen.
Und sie fror ständig.
Auch in der Arbeit.
Wo gut geheizt war.
Sie redete nicht mehr.
Sie lachte nicht mehr.
Sie fühlte sich leer.
Dazu ständig Kopfschmerzen…
Und als sie.
In Streit geriet.
Mit Josef.
Der sich ärgerte.
Weil das Badezimmer.
Nicht sauber genug war.
Fing sie an.
Zu schreien.
Und schließlich.
Brach sie zusammen.
Schwer fiebernd.
Nervlich am Ende…
Anita.
Sie ballte die Faust.
In Bitterkeit.
Was hatte sie sich!
Gefallen lassen!
Die ganze Zeit!
Wegen dieses gefühllosen Kerls!
Drei Wochen im Spital.
Josef.
Er besuchte sie zweimal.
Als er ihr sagte.
Sie wäre nur verweichlicht.
Und solle sich nicht.
So anstellen.
Warf sie ihn raus.
Aus dem Krankenzimmer.
Sie wollte ihn nicht mehr sehen.
Josef kam nicht wieder.
Und sie war froh.
So froh!
Nie mehr!
Seinen Boden schruppen!
Nie mehr!
Auf seinen nervenden Sohn aufpassen.
Und wenn sie nur.
Daran dachte.
Im Frühjahr.
Da hätte er ihr.
Den Garten auch aufgehalst!
Josef.
Das war einer.
Der nur nahm.
Und der nichts gab.
Ein teurer Ring…
Sollte den Weg ebnen.
Anita lachte.
Den Ring.
Den hatte sie nicht mehr.
Zurückgeschickt.
Ohne Bedauern.
Josef selbst.
Hatte ihn verlangt.
Er durfte ihn gern.
Einer anderen schenken…
Vielleicht.
Konnte die sich.
Mit Josef arrangieren.
Und mit seinen Ansprüchen.
An eine Frau.
Und an ein Leben zu zweit.
Sie gewiss nicht!
Vivienne/Gedankensplitter