Auseinandergelebt – Gedankensplitter

Marie saß.
Im Kaffee.
Horst würde…
Gleich nachkommen.
Und sie nippte.
An ihrem Aperol…
Das Smartphone läutete.
Verdammt!
Ging Marie…
Durch den Kopf.
Das war Jochen.
Ihr Mann…
Widerwillig…
Nahm sie…
Das Telefonat an…
Ja?
Es klang fast…
Als würde sie spucken…
Wo bist?
Jochen sprach schnell.
Manchmal…
Verschluckte er Silben.
Ich habe dich.
Seit Montag.
Nicht mehr gesehen.
Was ist los?
Marie duckte sich.
Innerlich.
Ich war unterwegs.
Mit meinen Kollegen.
Und überhaupt.
Kommst und gehst du…
Selber auch.
Wann du möchtest.
Josef begann…
Zu schreien.
Du bist meine Frau.
Ich habe ein Recht.
Darauf.
Zu wissen.
Wo du bist.

Maries Gesicht.
Verzerrte sich.
Zu einer Fratze.
Da ruft jemand an.
Ich leg auf.
Sie schnaubte.
Jochen glaubte.
Allen Ernstes.
Sie würde sich.
Von ihm…
Weiter…
Kontrollieren lassen!
Das war vorbei!
Die Kinder…
Gingen längst.
Eigene Wege.
Und sie wusste…
Genau.
Dass sie mit Jochen.
Nicht alt werden wollte.
In einem Haus…
Mitten in der Natur.
Mit schlechtem…
Handynetz.
Und das Internet.
Wollte er auch.
Kündigen.
Weil ihm…
Nicht passte.
Dass sie in Chatrooms.
Flirtete.
Neue Bekanntschaften.
Interessante Männer.
Die offener waren…
Als Jochen!
Und bessere Liebhaber!

Ja.
Sie hatte ihren Mann.
Schon betrogen.
Ein paar Mal.
Und der Vergleich.
Machte sie sicher.
Jochen war im Bett…
Einfallslos und öde.
Mit diesem Mann.
Hatte sie…
Ihr halbes Leben…
Vergeudet.
So wollte sie…
Nicht weitermachen!
Das Smartphone…
Klingelte erneut.
Natürlich Jochen!
Sie legte das Handy.
Beiseite.
Sollte er doch…
Anrufen!
So oft er wollte…
Horst würde…
Gleich da sein.
Horst!
Ganz anders…
Als Jochen.
Liebevoll und zärtlich.
Einfühlsam…

Vivienne/Gedankensplitter

 

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