Vor wenigen Tagen erst kam Gery Seidls Weihnachtsfilm in die Kinos und schaffte es in der ersten Woche gleich, die Kinocharts im Lande noch vor „Wicked, Teil 2“ zu toppen. Grund genug, dass wir uns selber diesen Film zu Gemüte geführt haben. Um festzustellen, dass dieser Film durchaus in die Fußstapfen anderer Weihnachtsklassiker wie „Single Bells“ zu treten. Witzig, berührend, liebenswert – das alles trifft auf „Aufputzt is‘“ zu und macht den Film zu einer sehenswerten Einstimmung auf die Weihnachtszeit…
Kurz zum Inhalt: Andi ist mit Steffi verheiratet und hat eine Tochter. Von Beruf ist er Bauleiter und steht vor Weihnachten noch total unter Druck. Die chinesischen Auftraggeber drohen mit enormen Pönalen, wenn das Projekt nicht bis zum 25. Dezember finalisiert ist… So sitzt Andi, dargestellt von Gery Seidl, zwischen zwei Stühlen: er macht seiner Familie viel zu viele Versprechungen, die er nicht halten kann. Als er einen gemeinsamen Termin mit seiner Frau bei einer Psychologin nicht schafft, reicht es dieser. Gemeinsam mit der Tochter flüchtet diese ins Waldviertel, zu ihren Eltern. Die Schwiegermutter hält ohnehin nichts von Andi, sie trauert um den Ex ihrer Tochter, der allerdings im Gefängnis sitzt.
Andi ist völlig fertig und lässt sich wieder zu Versprechungen hinreißen, um Frau und Tochter zurückzugewinnen. Während Andis Chef sich zuerst mit ihm verbrüdert, um im nächsten Augenblick wieder alles zurückzunehmen, kämpft Andi verzweifelt darum, ein Weihnachtsfest nach dem Wunsch von Frau und Tochter zu gestalten. Aber vieles läuft schief – der reservierte Weihnachtsbaum wird vom linken Verkäufer einfach weitergegeben. Beim Versuch ihn zu stehlen, wird Andi festgenommen und das Auto wird abgeschleppt. Bertl, sein Freund, versucht, Andi zu helfen. Organisiert einen Weihnachtsbaum während Andi an einem Truthahn als Weihnachtsschmaus arbeitet…
Die Schwiegermutter versucht unterdessen, ihre Tochter wieder zu verkuppeln. Als das scheitert, intrigiert sie, dass der Ex-Schwiegersohn mit Fußfessel freikommt um das Fest mit ihnen zu begehen… Aber Steffi kontert, dass ihr Ex wieder ins Gefängnis zurückmuss. Die Familie trifft in der Zwischenzeit in der Wiener Wohnung ein, wo die Handlung ihrem Höhepunkt entgegendriftet: der Truthahn explodiert und löst bei den Löscharbeiten den Schneefall aus, den sich die kleine Tochter so sehr zu Weihnachten gewünscht hat. Nicht einmal mehr Andis Chef, der diesen drangsalieren möchte, kann das Weihnachtsglück mehr stören… Gefeiert wird schließlich bei der Nachbarin, die Jahr für Jahr Weihnachten alleine verbringen musste…
Ende gut, alles gut. Jede Menge nennenswerter Kabarettisten und Schauspieler glänzt in diesem Streifen in Nebenrollen. Ein schöner Weihnachtsfilm von und mit Gery Seidl, der das Drehbuch mit Regine Anour und Robert Buchschwentner nach seinem gleichlautenden Kabarettprogramm verfasst hat. Aber auch ein Familienfilm, der dank Regisseurin Claudia Jüptner-Jonsdorff auf beschwingte Art und Weise zeigt, dass der Weihnachtsfrieden oft gerade aus dem Chaos erwachsen kann…
Vivienne