Busen, Busen, über alles, über alles auf der Welt – Kritisch betrachtet

Dieser Tage ist ein deutscher „Erotikstar“ plötzlich und unerwartet verstorben. Cora, wie die junge Frau hieß, war durch „Big Brother“ bekannt geworden und im Begriff, sich der 6. (!) Brustvergrößerung zu unterziehen. Dabei hätte die Körbchengröße ihres Busens von 70F auf 70G angehoben werden sollen. Dazu kam es allerdings nicht mehr, beim Eingriff erlitt Cora einen Atemstillstand und starb ein paar Tage später an den irreparablen Hirnschäden, die sie erlitten hatte. Details lassen sich in diversen Gazetten und natürlich auch im Web nachrecherchieren… So weit, so schlecht. Natürlich stellt sich als aller erstes die Frage, warum das Mädel seine Brüste unbedingt auf Fußballgröße bringen wollte. Sie war ein „Erotikstar“, schon klar, aber wenn das so weitergegangen wäre mit den Operationen: wo wäre die junge Frau einmal gelandet? Das ist kaum vorstellbar. Gilt frau mit Busen wirklich mehr?

Das glauben tatsächlich auch sehr viele Frauen, die nicht gerade im „Erotikgeschäft“ tätig sind. Eine frühere Kollegin, die nach gewaltiger Gewichtsreduktion viel schlaffe Haut loswerden wollte, ließ sich beim Chirurgen der kosmetischen Abteilung eines Krankenhauses auch ihre Brüste wieder auf Vordermann bringen, weil diese nur mehr der Erdanziehungskraft gehorchten. Dieser erste Eingriff war eigentlich recht ordentlich verlaufen, aber der Frau gefiel das Ergebnis so gar nicht. Denn der Busen war nach ihren Vorstellungen viel zu klein geraten. Sie ließ eine zweite Operation vornehmen, und diesmal war das Resultat einfach desaströs. Lassen Sie mich das genauer beschreiben, liebe Leser:

Statt zweier Brüste hatte der Chirurg zuerst eine durchgehende, ungeheure Fleischmasse auf die Rippen aufgepappt. Die Frau verfügte also über kein Grübchen mehr. Auf diese Fleischmasse waren zwei, lassen Sie es mich mal vergleichsweise Mini-Kugeln nennen, aufgesetzt, mit Brustwarzen. Nicht nur wegen der vielen Narben sahen diese Brüste, die die Frau in weit ausgeschnittenen Shirts gerne zur Schau stellte, entsetzlich aus. Die Büstenhalter der Frau hatten eine übergroße Unterbrustweite (wegen der unteren Fleischmasse), die eigentlichen Körbchen waren eher klein geformt, sie saßen auf den Mini-Kugeln mit Warzen. Ein erbärmlicher Anblick, aber wie ihre Freizügigkeit bewies hielt sich die Frau für extrem sexy und attraktiv – vor allem wegen ihrer Brüste.

Nach ihrem Gewichtsverlust war sie der irrigen Meinung aufgesessen, weniger Gewicht wäre gleichbedeutend mit großer sexueller Anziehungskraft, gerade in Verbindung mit dem großen Busen. Dabei realisierte sie zwei Fakten nicht: ihr Körper hatte nach den vielen Operationen nichts Natürliches mehr an sich. Und die Brüste – sofern man das Ergebnis der letzten Operation als solche bezeichnen konnte – sahen einfach nur katastrophal aus – und tun es auch heute noch. Eines ist natürlich offensichtlich. Die frühere Kollegin war aufgewachsen mit der etwas fragwürdigen Einstellung, dass eine Frau mit großem Busen sexy und attraktiv für die Männerwelt wirkt. Sicher spielte auch eine erhebliche Rolle, dass ihr früherer Freund sie zwei Jahre wegen ihres Übergewichts nicht mehr angerührt hatte – Sie verstehen was ich meine.

Die Frau hungerte geradezu nach sexuellen Erlebnissen und nahm alles dafür auf sich. Dabei hatte sie aber das Gefühl für das was schön und wirklich anziehend wirkt, völlig verloren. Ich bezweifle nämlich allgemein, dass eine Beziehung dauerhaft gut geht, wenn sie auf einen athletischen Körper und im Speziellen auf große Brüste aufgebaut ist. Natürlich sind wir bei der Partnersuche alle geprägt von Erfahrungen, Kindheitsimpressionen und gängigen Schönheitsidealen. Aber ich sage Ihnen, liebe Leser, ganz ehrlich: ich habe Körbchengröße 85C (an einem guten Tag), die anderen Maße tue ich Ihnen erst gar nicht an. Aber wenn ein potentieller Lebenspartner von mir verlangen würde, für eine Beziehung mit ihm abzunehmen und die Brüste zu vergrößern, könnte er sich – auf gut wienerisch formuliert – gleich schleichen.
Sollte ich mich jemals noch zu einer Gewichtsreduktion aufraffen, würde ich die für mich selbst und wohl aus gesundheitlichen Erwägungen in Angriff nehmen und nicht um einem Mann zu gefallen. Die großen Brüste und ein knackiger Po mögen ein Pläsir beim Liebesspiel darstellen. Aber sie garantieren nun mal nicht, dass eine Beziehung funktioniert, dass Gefühle und Liebe echt sind und dass man füreinander da ist – „in guten wie in schlechten Tagen“. – Zurück zur eingangs erwähnten Cora. Für die bedauernswerte wie etwas seltsame, junge Frau waren die übergroßen Brüste natürlich Arbeitskapital. Heißt es doch in dieser Branche Geld zu verdienen solange der Körper herzeigbar ist und Männer erregt. Aber wenn Sie mich fragen, liebe Leser: Typen, die sich durch solch künstliche Busenburgen wie bei Cora aber auch bei der früheren Kollegin erregen und anheizen lassen, die gehen für mich ohnedies nicht mehr als normal durch. Das sind Freaks, und die besagten Damen ihre Freakshows…

Vivienne

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2 Gedanken zu „Busen, Busen, über alles, über alles auf der Welt – Kritisch betrachtet“

  1. Ein großer Busen kann recht erregend sein, vorausgesetzt er ist natürlich und gut geformt. So weit zum Optimum…ABER – wenn man eine Frau liebt, dann liebt man sie wegen ihrer gesamten Erscheinung – innen wie außen, da spielt der Busen in meinen Augen nur eine geringe Rolle.
    Was nützt der tollste Busen, wenn die Seele und der Charakter völlig daneben ist?
    Eine glückliche Beziehung hängt nie davon ab, sondern von ganz anderen Dingen und diese bedeuten Wertschätzung, Vertrauen, Wahrhaftigkeit, Integrität und Empathie.

    Und schließlich – man liebt die FRAU – und nicht einen Körperteil!

    Mir tun Frauen sehr leid, die meinen sie müßten an ihren Körpern herumschnippeln lassen, um irgendwelchen reichlich beschissenen Typen zu gefallen. Wie armselig ist das denn?
    Leider scheint es aber viele Geschlechtsgenossen zu geben, die sich als Körperteilfetischisten gebärden…arme Schweine! Völlig liebesunfähig würde ich sagen.

    So long – Boltar

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