Dancing Stars 3

Tanzen hat wieder Saison! Seit Wochen bemühen sich wieder mehr oder weniger tanzwillige Promis von Hera Lind bis Michael Konsel am glatten Parkett, machten und machen gute, erotische oder einfach auch nur etwas peinliche Figur und versuchten zudem vehement, elegant und sexy gestylt und immer wieder auch mit Schmäh und Witz die gestrenge Jury wie die Fernseher vor den TV-Geräten von sich zu überzeugen. Drei Paare haben sich schließlich für das Finale qualifiziert, die üppige weibliche Schönheit Zabine (bekannt unter anderem durch ihre Zusammenarbeit mit Hubert von Goisern), der fast ewig jugendliche Klaus Eberhartinger (von der EAV) und Ö3-Mann Peter L. Eppinger, der seinen Fans mit oder ohne Brille gefällt…

Die drei sind auch fraglos die Besten, die Auslese sozusagen, die von den ursprünglich zehn Paaren, die sich teilweise mit großer Hingabe in lateinamerikanischen wie Standardtänzen beweisen konnten, übrig geblieben sind. Nina Proll, die blonde, hoch-erotische Schönheit, die von Anfang an einen Platz ganz weit vorne anvisiert hatte, scheiterte bei aller professionellen Einstellung und trotz enormem körperlichen Einsatz an mangelnder Popularität. Wie schon ihr Lebensgefährte, Schauspieler Gregor Bloéb, in der vorigen Staffel unerwartet früh trotz mehr als nur ansprechender Leistungen de facto „heraus gewählt“ wurde. Ihr privates „schlampertes“ Verhältnis (Bloéb verließ nach längerem Hin und Her wegen Proll die Mutter seiner beiden Kinder) fiel den beiden auf den Kopf. Die beiden Schauspieler hatten also weit früher das Handtuch zu werfen als es ihr Können und ihr Engagement vermuten hätte lassen. Proll war nach ihrem ungewollten Ausstieg vor einer Woche so enttäuscht, dass sie danach anscheinend in der Garderobe ihren Tränen freien Lauf ließ. Die ehrgeizige Mimin hatte sich wohl schon im Finale gesehen, aber that’s Show Business…

Michi Tschugnall, der vor einer kleinen Ewigkeit Christl Stürmer den Triumpf bei Starmania weggeschnappt hatte, dessen Karriere seither aber auch stagniert, war vor allem als Sympathieträger weitergekommen. Mager und verletzbar wirkte der Tiroler Bursch, viel zu mager, und für’s Tanzen nicht unbedingt prädestiniert, kämpfte er sich trotzdem von Runde zu Runde um knapp vor dem Finale doch noch zu unterliegen. Tschuggnal hatte sich unbestritten verbessert, nicht zuletzt dank seiner Partnerin, was auch die gestrenge Jury anerkannte, aber trotzdem war es in erster Linie das Fernsehpublikum gewesen, das den gesangserprobten jungen Mann von Beginn an weitergehievt hatte. Die Enttäuschung hielt sich bei Tschuggnall in Grenzen, nicht zuletzt deshalb, weil diese Niederlage angesichts des unerwarteten Heiratsantrages verblasste, den seine Partnerin Alice von ihrem Kollegen Balázs (er betreute Nina Proll) vor laufender Kamera erhielt. „Best of Dancing Stars“ aus drei Staffeln am nächsten Wochenende wird also durch eine Life-Hochzeit verbrämt werden – (Frauen-)Herz, was begehrst du mehr?

Ein ungeschriebenes Gesetz bei Dancing Stars wie bei Starmania besagt, dass die Mädels fast alle früh scheitern, was die wenigen, die sich durchsetzen, nicht daran hindert, oft trotzdem zu gewinnen oder sich zumindest nachhaltig in Szene zu setzen. Auch diesmal ist das weibliche Geschlecht vortrefflich im Finale von Dancing Stars vertreten. Zabine, mit ihrer geballten weiblichen Erotik vom glatten Parkett nicht mehr wegzudenken, hat durchaus eine gewisse Chance auf den Titel Dancing Star, aber sie wird sich ordentlich ins Zeug legen müssen, denn Peter L. Eppinger hat die Herzen der Ö3-Hörer(innen?) auf seiner Seite. Einmal abgesehen davon: er ist von Runde zu Runde mehr im Tanzen aufgegangen, hat in diesen Job von Anfang an sehr viel Professionalität hineingebracht und ließ nicht nur Talent sondern auch Herz und Können aufblitzen. Erotisch kam er nicht unbedingt rüber, das muss ich einräumen, aber normalerweise führt der Sieg nur über ihn. Auch wenn Klaus Eberhartinger, seines Zeichens Altspatz von der Ersten Allgemeinen Verunsicherung, der in seinen Tänzen durchaus Profil und die ihm eigene Dynamik zum Ausdruck brachte und sich auch von einer angeknacksten Rippe nicht aus dem Konzept bringen ließ, da noch ein gehöriges Wörtchen mitreden wird…

Sympathieträger sind alle drei Paare, keine Frage, und ich wage nicht, mich auf eines als wahrscheinlichen Sieger festzulegen. Erstens kommt es anders, zweitens als man denkt, das habe ich schon bei Starmania fast schmerzhaft beim Scheitern meines „Lieblings“ Eric erkennen müssen. Die Entscheidung möchte ich mir jedenfalls nicht entgehen lassen, schon wegen der herrlichen Roben, wegen der eleganten Bewegungen und dem bezaubernden Flair und der unleugbaren Romantik, die den Tänzern anhaften. Der Bessere möge gewinnen! heißt es normalerweise bei Wettkämpfen, in diesem Fall werden wohl die Fan Clubs entscheiden – und ehrlich gesagt, verdient hat sich den Titel Dancing Star jedes der Paare!

© Vivienne

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