Die Ohrfeige – Aus dem Hinterhof der Seele

Werner nieste.
Zweimal.
Dreimal.
Eigentlich.
Sollte er aufstehen.
Endlich.
Aber irgendwie.
Konnte er sich nicht aufraffen.
Nicht.
Wegen der leichten Erkältung.
Nein.
Das Wochenende.
Es lag ihm im Magen.
Schwer.
Wie ein Stein.
Dumme Sache.
Und warum?
Hatte er sich so hinreißen lassen?
Er schwang sich aus dem Bett.
Lief ins Bad.
Der kalte Wasserstrahl.
Ließ ihn keuchen.
Zuerst.
Dann tat er gut.
Sein Kopf.
Er wurde wieder klar…

Frühstück.
Toast und Kaffee.
Und ein Blick auf die Uhr.
Keine Sorge.
Er würde noch pünktlich.
In die Arbeit kommen…
Das Wochenende.
E zog vorbei an ihm.
In grellen Bildern.
Sigrid.
Seine Flamme aus dem Chatroom.
Sie hatte einen Neuen.
Und er musste mit ansehen.
Wie sie schmuste und knutschte.
Mit dem Kerl.
Zu viel für ihn.
Nach der stressigen Woche.
Viel zu viel…
Er verzog sich in die Bar.
Mit ein paar Freunden.
Und begann sich zu betrinken.
Sinnlos.
Dumm.
Überfordert.
Weil er das Nachsehen hatte.
Bei einer schönen Frau.
Wieder einmal.
Ein paar Wodkas.
Und manches mehr.
Genau.
Wusste er es nicht.

Irgendwann.
Da war diese Schlampe aufgetaucht.
Mit einer Freundin.
Sie hatte ihn angemacht.
Die ganze Zeit.
Wollte.
Dass er sie einlud.
Sie.
Und die Freundin.
Er.
Hatte sie angebellt.
Sie solle sich verziehen.
Und jemand anderen belästigen…
Das Miststück.
Es hatte nicht locker gelassen.
Versuchte.
Sich auf seinen Schoß zu setzen.
Da.
Hatte es ihm gereicht.
Er hatte sie geohrfeigt.
Dass es schallte.
Er war erschrocken.
Über sich selbst.
Und die Kleine.
Sie hatte ihn angestarrt.
Sekunden.
Dann fing sie an zu schreien.
Zu weinen.
Beschimpfte ihn.
Er war dann gegangen.
Er hatte genug.
Von diesem Abend.
Und.
Er schämte sich.
Dass er sich so gehen lassen hatte können.
So sehr…
Auch wenn er angetrunken war…
Keine Entschuldigung.
Er war doch.
Kein Schläger.
Oder etwa doch?

Er stand auf.
Zeit loszufahren…

Vivienne/Gedankensplitter

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