´Wer meine Artikel aus der Rubrik ‚Der ganz normale Wahnsinn’ mit dem Titel ‚Die Versandhäuser’ (es sind mittlerweile 8!) verfolgt, hat vielleicht schon bemerkt, dass die Firma Quelle mein Spitzenreiter ist, wenn es darum geht, dass es mit einem Versandhaus nur Probleme gibt. Sind es Gutscheine oder Aktionen, die nicht berücksichtigt werden, oder Artikel, die zwar im Katalog, jedoch nicht im Internet zu finden sind, so sind das noch die harmlosesten Geschichten, und es war mir zu müßig, von allen zu berichten. Doch ein Ärgernis (mit gutem Ausgang!) war mir wieder einen Artikel wert:
Es begann damit, dass sich eine meiner Töchter eine besondere Barbiepuppe namens Elina aus dem aktuellen Zeichentrickfilm wünschte mit der besonderen Funktion, dass man ihre riesigen Feenflügel in einen Meerjungfrauenschwanz verwandeln kann. Da diese Modeartikel sehr teuer sind und sich im Zimmer meiner Mädchen die Barbies schon stapeln, außerdem kein geeigneter Anlass für ein solches Geschenk in Sicht war, gab ich dem Wunsch zuerst nicht nach. Erst als sie beharrlich genau diese Puppe wollte und ihr Geburtstag näher rückte, beschloss ich, mich auf die Suche nach diesem überteuerten ‚Verwandlungsding’ zu machen.
Doch leider schien es so, als ob von diesen Modeartikeln nur eine gewisse Stückzahl produziert und auf die Geschäfte verteilt wird. Wenn sie aus sind, sind sie aus, der nächste Modeartikel (die Elina aus dem neuen Film) war schon im Handel. Die ‚alte’ Puppe war nirgends mehr zu bekommen, nur die Firma Quelle hatte sie im Jahres-Spielekatalog, also wollte ich sie sofort in Internet bestellen, was ja mittlerweile allen Firmen lieber ist, da sie damit Personal (und Beratung) sparen.
Doch beim Aufrufen des Artikels erschien die Meldung ‚ausverkauft’, sowie die Bestellnummer für einen Ersatzartikel. Als ich diesen aufrief, erschien offenbar die selbe Puppe, nur mit einem Tippfehler im Artikelnamen, und leider ohne Bild und Beschreibung, Lieferzeit angeblich 2 Wochen. Also schilderte ich per E-Mail die Problematik und erklärte, dies gelte als Bestellung, wenn es sich um die selbe Puppe handelt. Eine E-Mail kam zurück, in der es hieß, man hätte mein Anliegen weitergeleitet. Dann passierte 14 Tage nichts, also dass ich wieder eine E-Mail schickte.
Zurück kam eine Nachricht mit dem Inhalt, man hätte meine E-Mail als generelle Beschwerde über die Homepage gesehen und deshalb nicht reagiert, man wollte nun wissen, was ich will! Eine neuerliche umfangreiche Erklärung von mir folgte. Darauf erfuhr ich lediglich, dass irrtümlich der gleiche Artikel im Internet als Ersatzartikel zu finden war. Nichts weiter. Ich wollte mich vergewissern, ob das nun hieße, obwohl der Artikel in einem Katalog mit 1 Jahr Gültigkeit zu finden wäre, dass er definitiv nicht mehr lieferbar wäre. Nein, hieß es. Diesmal leider keine positive Antwort!
Schließlich fing ich an, die Puppe in ebay zu suchen. Wurde diese überhaupt angeboten, dann zum hohen Neupreis oder noch teurer – obwohl das Teil angeblich Schnee von gestern und deshalb kaum mehr zu bekommen wäre – außerdem nur im Ausland mit sehr hohen Versandkosten (ca. 15 Euro). Selbst gebraucht (und das kam für mich eher nicht in Frage) wurde für diese Puppen bis zu 60 Euro geboten (plus Versandkosten)!
In meiner Verzweiflung rief ich auch Angebote aus ‚aller Welt’ auf – obwohl hier noch höhere Versandkosten und eher weniger Sicherheit zu erwarten waren, und entdeckte einen Anbieter aus Amerika, jedoch mit deutschsprachigen Beschreibungen. Ich war zwar sehr skeptisch, aber er hatte immerhin viele Transaktionen, auch im deutschsprachigen Raum, hinter sich und dabei 100 % positive Bewertungen. Er bot 2 verschiedene solcher Barbies an: die normale, die ich suchte um 20 Euro (25 Euro war der damalige Neupreis) per ‚Sofort kaufen’ plus 12 Euro Versand oder ab 2 Euro zum Mitseigern (die gingen aber auch relativ hoch, plus Versand), oder die gleiche, nur mit dunklen Haaren und dunkler Haut, was ich eigentlich ganz gut fand, jedoch mit der Zusatzoption ‚Preis vorschlagen’ und 13 Euro Versandkosten, was aus den USA durchaus glaubhaft ist. Lieferzeit sollten 6 – 14 Tage sein.
Jedenfalls schlug ich dreist einen Preis von 12 Euro vor, weil ich bereit war, mit Versand 25 Euro dafür auszugeben. Außerdem fragte ich per E-Mail nach, wieso die dunkle Puppe um 1 Euro mehr Versand koste, und erklärte, dass ich, wenn das ein Irrtum ist, also bereit bin, 13 Euro und damit auch wieder insgesamt 25 Euro für alles zu zahlen. Der Verkäufer machte zuerst einen Gegenvorschlag über 13,4 Euro (den ich ohnehin akzeptiert hätte), dann schrieb er zurück, er könne 10 Euro Versand machen, wenn ich einverstanden wäre, dass er bloß Papier um die originalverpackte Puppe wickelt. Er hätte das schon öfter, ohne Klagen zu bekommen, gemacht.
Freudig willigte ich ein und zahlte insgesamt 23,5 Euro. Eine automatische E-Mail, in der es hieß, es könnte möglicherweise zu einer Nachverzollung kommen, deren Kosten der Kunde zu tragen hätte, schockierte mich noch etwas, aber umsonst, wie sich später herausstellte: Die Ware kam nach 6 Tagen. Die tatsächlichen Versandkosten hatten lediglich 5 Cent weniger als verlangt ausgemacht, was mehr als fair ist. Der Karton war leicht zerknautscht. Als ich das Packpapier entfernte, war die Ware noch einmal verpackt in Geschenkpapier, sogar mit äußerst liebevollen Details, und dazu eine sehr liebe Karte. Danke!
© Sarkastika