Die Menschen wären zu gutgläubig.
Davon ist Helmut schwer überzeugt.
Sie würden fälschlich davon ausgehen.
Dass es auch gute Menschen gibt.
Aber das trifft doch einfach nicht zu.
Das hätte Helmut schon längst durchschaut.
Niemand kann ihm glaubmacht machen.
Dass jemand seinen Mitmenschen Gutes will.
Jeder schaut nur auf sein eigenes Wohl.
Die Menschen sollten das endlich einsehen.
Dann wären wir in der Realität angelangt.
So empfindet es Helmut.
Es hat sich in der Firma etwas eingebürgert.
Dass einzelne Kollegen am Freitag fortschauen.
In eine nahe gelegene Gasthofbrauerei.
Helmut würde hier niemals dabei sein.
Um dem Wirt den Umsatz aufzubessern.
Sein Bier könne er auch zu Hause trinken.
Das wäre im Supermarkt schon viel billiger.
Anfangs wollten ihn die Kollegen überreden.
Doch auch mal mitzukommen.
Doch irgendwann gaben sie es auf.
Helmut wäre doch nicht dumm.
Am Ende könne er noch seine Kollegen einladen.
Warum sonst würden sie wollen.
Dass auch er mal mitkommen würde.
Mit sämtlichen Kollegen.
Ist Helmut stets streng auf Distanz.
Da darf es einfach keine Ausnahme geben.
Und das ist auch gut und richtig so.
Die private Telefonnummer austauschen.
Helmut verbat sich dieses Ansinnen strikt.
Wofür solle so etwas auch gut sein.
Es würde wohl nicht lange dauern.
Dass ihm die Kollegen privat belästigen.
Freundschaftsdienste nennt man das dann.
Scheinheiligkeit.
Nennt es Helmut.
In die Arbeit gehe er.
Um sein Geld zu verdienen.
Nicht um Freundschaften zu schließen.
Das brauche er nicht.
Sein Bekanntenkreis.
Würde niemanden etwas angehen.
Helmut wäre zufrieden wie es ist.
Auch wenn sich einstige Freunde.
Zuletzt von ihm abgewandt hätten.
In Wahrheit waren sie nur neidig.
Dass er es im Beruf zu etwas gebracht hatte.
Dass ihm nicht dieselben dummen Fehler.
Wie allen anderen unterlaufen seien.
Dass er nicht so gutgläubig gewesen wäre.
Dass er sich ein kleines Reihenhaus leisten könne.
Das war den Freunden eben nicht gelungen.
Manche hätten ihm etwa verübelt.
Das es beim Bezug des Hauses am Stadtrand.
Keine Einweihungsparty gegeben hätte.
So etwas wäre ihm nie eingefallen.
Er bekäme sein Geld auch nicht geschenkt.
Und wer würde schließlich ihm einladen?
Auch wenn man ihm nicht verstehen wolle.
Er würde seinen Weg erfolgreich gehen:
Und diese wäre der einzig richtige Weg.
Er würde alles schlecht reden wollen.
Wurde ihm schon nachgesagt.
Er wäre ein eingefleischter Pessimist.
Wurde ihm vorgeworfen.
Nur Pessimisten sind Realisten.
Sagt Helmut dazu.
Was der Autor dieser Zeilen darüber denkt?
Nun, das möchte ich euch gerne verraten.
Chraktere wie der beschriebene Helmut.
Haben meine Nerven schon oft strapaziert.
Und ich meide den Kontakt mit ihnen.
So gut es mir auch nur irgendwie möglich ist.
Ich vertrete die Sichtweise.
Dass all jene Menschen.
Die in Anderen zu allererst das Schlechte sehen.
Dringend an ihrer Gedankenwelt arbeiten sollten.
Sie suchen ihre eigenen Fehler in den Anderen.
Und liegen damit zumeist falsch …
Pedro