DNA?

DNA, Desoxyribonukleinsäure, ein Biomolekül, das alle Lebewesen und sogar DNA-Viren ihr Eigen nennen!

Und das uns eigentlich von allen unseren Freunden, Feinden, Nachbarn und Geschwistern und Vätern und Müttern und somit sogar von unseren nächsten Verwandten, den Primaten, also den Affen unterscheidet!

Also wenn es einen echten Fingerprint geben sollte, also ein wirklich einmaliges Unterscheidungsmerkmal, dann das DNA-Molekül!

Und nun auf einmal stellt die Kripo fest, dass, wenn schon Spuren gesichert werden müssen, diese frei von fremder, also nicht mit dem Fall verbundene Spuren sein sollten.

Da rennt eine beinahe kompaniestarke Sonder-Ermittlungs-Kommission jahrelang einer geheimnisvollen Frau hinterher, die vermutlich das Geheimnis des perfekten Verbrechens kennt, um nun kleinlaut gestehen zu müssen, dass alles nur ein ganz großer Irrtum war!

Wäre alles nicht so schlimm, wenn es hier nicht um eine ganze Reihe von spektakulären Straftaten ginge, wobei der vollendete und der versuchte Mord an Polizeibeamten im Dienst, nur einige besonders brutale Einzelereignisse darstellen.

Eine ganze Serie von Gewalttaten konnte möglicherweise nur deswegen nicht aufgeklärt werden, weil die Polizei nicht sach- und fachgerecht gearbeitet hatte.

Der Polizei daraus einen Vorwurf zu machen, ginge natürlich zu weit. Einem Polizisten Fahrlässigkeit zu unterstellen, der eigentlich nur anerkannte Verfahren zur Beweissicherung in besten Glauben verwendet, ist meiner Meinung nach ungerecht.

Allerdings schon der Gedanke, selber einmal durch ein solches untaugliches Mittel der Beweisaufnahme, in ernstesten Verdacht zu geraten, macht schon Angst.

Nehmen wir mal an, dass die ganze männliche Bevölkerung eines süddeutschen Kuhdorfes bei der Untersuchung einer Vergewaltigung ihre DNA abgibt und es sich dann herausstellt, dass die eigene Probe genau der bei dem Opfer gesicherten Probe entspricht, dürfte die Verunsicherung verdammt groß sein. Und nicht nur bei einem selber!

Also was zeigt uns das? Doch wohl, dass die Polizei bei der Untersuchung mittels Spurenträger noch mehr Sorgfalt walten lassen muss!

Es kann und darf nicht sein, dass Kostenersparung hier eine Fehlerquelle der allerübelsten Art beinhaltet, die durch bessere Qualitätsabsicherung zu verhindert wäre.

Diese ganze Geschichte zeigt eigentlich nur, dass unsere Strafverfolger durch die Erfolge, die durch die neueste Beweiserhebung in nur fahrlässig zu nennender Weise zu feiern waren, sich endlich wieder den Tatsachen stellen sollten.

Fehlerquellen gilt es zu eliminieren! Und Fehlerquellen, die offensichtlich sind, müssen schon sehr früh aus den Ermittlungen ausgeschlossen werden. Hier, in o. a. Spurenlagen waren schon sehr früh Hinweise selbstherrlich einfach beiseite gewischt worden, anstatt ernsthaft erwägt worden zu sein.
Nun gut, Erfahrungen müssen erst einmal als solche erkennbar werden. Insofern dürfte diese Erfahrung für die Ermittler für größte Erleuchtung sorgen. Uns und der Kripo ist es zu wünschen!

Ich bin nun nur mal gespannt, wie viele der längst abgelegten Akten nun wieder hervor gekramt werden müssen, weil besonders clevere Strafverteidiger hier eine gute Chance für ihren bereits verurteilten Straftäter sehen können.
Der Gerechtigkeit jedenfalls hat diese schonungslose Offenheit der Ermittlungsbehörden nicht geschadet.

Antoine Susini im März 2009

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