Intelligentes Design oder die Intelligenz der Evolution? – Tonis O-Ton

Bei der scheinbaren Unvereinbarkeit der beiden Thesen wird leider vergessen, dass das Eine ganz ohne das Andere gar nicht erklärbar ist.
Eine Intelligenz die in der Lage sein muss, eine Welt zu schaffen die wie die unsere ist, ist ohne einen eigenen Schöpfer überhaupt nicht denkbar, sofern man sich von so etwas wie „Evolution“ verabschiedet hat.
Ich lasse etwas wie eine sich selbst erfindende Maschinerie so nicht zu, gehe also von einem Konstrukteur aus der alle Möglichkeiten im Prinzip voll berücksichtigt hat. Die nächste Frage wäre: Woher kommt dieser Konstrukteur/Schöpfer/Designer?

Mögliche Antwort wäre: Gott war schon immer da!

Nun gut, dann bestände also auch die Möglichkeit, dass das „göttliche Prinzip“ Evolution auch schon vom ersten Tage der Erdwerdung vorhanden sein könnte. Die Erde mit geschätzt 4,5 Milliarden Erdenjahren trug schon immer den Keim einer (nicht?) beseelten Umwelt in sich.

Sodann erhebt sich die Frage, wenn schon intelligenter Designer, warum dann Riesenfarne und Urzeitungeheuer wie Riesenechsen und weitere Umwege zur Neuzeit?
„Gott würfelt nicht!“ sagte ein sehr Kluger einmal!
War sich Einstein der Versuchsanordnung Erde wirklich nicht sicher? Warum sollte ein so mächtiges Geschöpf, wie der T-Rex eine Rolle spielen über 65 Millionen Jahre, wenn er anscheinend dann doch nur zum Lieferanten spektakulärer Knochenfunde dienen sollte?

Was jedoch spricht für die Evolutions-Idee?

Wie sich anhand ungeheurer Datenmengen über die Jahrhunderte wissenwollender Wissenschaft leicht feststellen lässt, ist die Entwicklung des Menschen noch lange nicht abgeschlossen. War die Durchschnittslänge eines Mitteleuropäers um die Entdeckung Amerikas herum um etwa 10% geringer und wog ein Steinzeitliches Gehirn etwa 10% weniger als das des jetzigen Menschen, lassen schon diese beiden Fakten an einer abschließenden Vollkommenheit des Homo Sapiens sehr zweifeln.

Das Werk Gottes, wenn es denn eines solchen Gottes bedurfte, ist also noch lange nicht abgeschlossen, geschweige denn vollendet.
Also kann, nein muss zwischen der Idee des Konstrukteurs, und der einer sich selber „befruchtenden Automation“ eine sehr innige Verbindung gesehen werden.

Allerdings, wenn es eines sich selber befruchtenden Gottes bedurfte, der entweder schon immer die Weichen stellte und unsterblich schon immer alle Geschicke lenkte, dann ist auch die Erkenntnis nicht weit, dass schon immer bestehende Universalgesetze, die Naturgesetze, auch eine Selbsterschaffung und die korrigierende Evolution, für alle damit anstehenden Fragen die allumfassende Antwort liefern könnten.

Wenn es auch weiterer Forschungen bedarf, wie zum Beispiel das Prinzip Masse die Masse anzieht oder warum sich unterschiedliche Potentiale auszugleichen bemühen, so dürfte es in Richtung eines sehr strategisch vorgehenden Designers schon um Vieles schwieriger sein, zu einer befriedigenden Antwort zu finden.

Gott als Schöpfer bedient sich möglicherweise schon seit 4,5 Milliarden Jahren der von den Ideologen des intelligenten Designs verachteten Evolution, nur um sein unreifes Konstrukt sich endlich selber zu überlassen.
Gott würfelt scheinbar doch sehr gerne und kennt das Ergebnis seines Tun`s mitnichten im Voraus!

Hierin dürfte er selber doch schon als Blaupause des Menschen anzunehmen sein. Die Bibel behauptet zwar, dass Gott den Menschen nach seinem Abbild schuf, hier nun bliebe zu fragen: Hat er das mit dem Eigensinn, der Großkotzigkeit, dem Eigennutz und weiterer „Sünden“, wirklich seinem eigenen Wesen geschuldet?
Oder hat ihm darin nur die Evolution „einen Streich gespielt“?

Wenn es denn so wäre, der Mensch als Gottes Ebenbild, müsste dann nicht er selber sich der Evolution unterworfen haben?

Oder, als Designer müsste Gott dann nicht immer, beinahe täglich, bei seinem Entwurf also bei sich selbst, recht ordentlich „nachbessern“?

© chefschlumpf 2019

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