Keine Wahl – Gedankensplitter

Harald duckte sich.
Als der Chef.
Ins Großraumbüro kam.
Er begann zu schwitzen.
Und seine Brillen…
Waren auf einmal.
Beschlagen.
Der Chef blieb.
Bei seinem Schreibtisch.
Stehen.
Und Harald spürte.
Wie sich…
Seine Nackenhaare…
Sträubten.
Der Chef…
Klopfte ihm.
Auf die Schulter.
Immer fleißig.
Das gefällt mir.
Auf solche Leute.
Kann ich mich verlassen…
Pause.
Ich brauche dich.
Am Samstag.
Dringend.
Ich kann doch.
Zählen…
Auf dich?
Harald schloss die Augen.
Einen Moment.
Dann nickte er.
Es fehlten ihm.
Die Worte…

Natürlich.
War der Chef…
Wieder.
Zu ihm gekommen.
Weil er wusste.
Dass er, Harald.
Nicht nein sagen konnte.
Oder besser gesagt.
Nicht durfte.
Der Chef hatte ihm.
Eine Chance gegeben.
Als er…
Vor einiger Zeit.
Ein paar Durchhänger hatte…
Seine Ehe war…
Gescheitert.
Und er war…
Öfter.
Um die Häuser.
Gezogen.
Im Büro…
Erschien er dann.
Unrasiert.
Und auch zu spät.
Der Chef hatte ihm.
Die Rute.
Ans Fenster gestellt.
Und er, Harald.
Hatte sich.
Am Riemen gerissen.
Noch einmal…
Vorbeigeschrammt.
An der Kündigung.
Aber der Preis.
War ein hoher.

Seither…
Forderte der Chef.
Seine völlige Bereitschaft.
Auf Überstunden.
Egal.
Ob unter der Woche.
Oder…
Am Wochenende.
Und er nutzte.
Sein Recht.
Weidlich aus.
Und er, Harald.
Traute sich nicht.
Zu widersprechen.
Er wusste genau.
Ein anderer Vorgesetzter.
Hätte ihn.
Rausgeworfen.
Hochkantig!
Also schluckte er.
Die Krot.
Auch wenn sich.
Alles.
In ihm verkrampfte.
Und sein Magen.
Begann.
Zu rebellieren.
Mit knirschenden Zähnen.
Würde er auch.
Kommenden Samstag.
Im Büro sitzen.
Meist alleine.
Und der Chef…
Würde lächeln.
Hol dir.
Noch einen Kaffee.
Und dann…
Schaffst du das.
Ganz locker!
Ich weiß das
!

Vivienne/Gedankensplitter

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