Sprung ins Ungewisse – Teil 17

Hannes grinste Alexa anzüglich an.
Er sagte kein Wort.
Berührte aber beim Vorbeigehen leicht ihre Schultern.
Wie zufällig.
Alexa strahlte.
Ihre Augen funkelten.
Ihr Plan ging endlich auf.
Hannes hatte begriffen.
Diese Angelika war nichts für ihn.
Hannes zwinkerte ihr zu.
Dann wandte er sich ab.
Dumme Gans!
Wer war er denn?
Er spielte nur in der ersten Liga.
Alexa konnte gar nie mehr sein als ein kleiner Happen nebenbei.
Hannes presste die Lippen zusammen.
Aber sie würde sicher alles für ihn tun.
Alles.
Und das würde er für sich nutzen.
Um Geli einen Denkzettel zu verpassen.
Einen von der Sorte, die sie nie vergessen würde…

Manfred schaltete seinen PC in der Arbeit ab.
Freitagnachmittag.
Er war der einzige in der kleinen Firma.
Die Kollegen hatten sich schon verabschiedet.
Vor einer kleinen Ewigkeit.
Manfred verschränkte die Arme im Nacken.
Lehnte sich zurück.
Was hielt ihn hier?
Er hatte sich längst ausgetragen.
Verbrachte also seine Freizeit hier.
Aber Manfred wollte nicht heim.
Nicht heim in die leere Wohnung.
Wo Gelis Parfüm noch in der Luft zu hängen schien.
Obwohl er wusste:
Seine Fantasie spielte ihm einen Streich.
Aber irgendwie spürte er sie wirklich noch in seiner Wohnung.
Obwohl sie Sonntagabend gefahren war.
Aber sie hatten jeden Tag miteinander telefoniert.
Schon wegen der Sache mit den Rosen.
Nur gestern hatte sie sich nicht gemeldet.
Leider.
Er hatte gehofft darauf.
Schon wegen des Wochenendes.
Manfred stand auf.
Abrupt.
Dann griff er nach seiner Jacke.
Half alles nichts.
Er würde jetzt heimfahren.
Übernachten wollte er im Büro nämlich nicht.

Das Büro leerte sich.
Alexa kopierte seit einer halben Ewigkeit.
Hannes surfte im Internet.
Ein Kollege verabschiedete sich.
Na dann schönes Wochenende!
Die Tür fiel ins Schloss.
Hannes schnaufte tief durch.
Dann stand er auf.
Verschränkte die Arme.
So eifrig?
Was wird denn das heute noch?
Alexa sah auf.
Der Bericht für Dr. Schlosser.
Wenn ich es heute nicht mache, habe ich Montag großen Stress.
Sie schenkte ihm einen Augenaufschlag.
Hannes ging auf sie zu.
Schob ihr mit der linken Hand den kurzen Rock hoch.
Küsste sie.
Hart und brutal.
Dann schleuderte er sie weg von sich.
Alexa torkelte.
Stolperte über ihre Bleistiftabsätze.
Was ist los?
Warum tust du das?
Hannes grinste sie von oben an.
Du liebst mich doch, nicht wahr?
Er half ihr wieder hoch.
Sein Blick tat ihr weh.
Alexa war verwirrt.
Hannes hielt sie fest.
Du würdest doch alles für mich tun, oder?

Manfred stand am Fenster seiner Wohnung.
Natürlich könnte er einen Freund anrufen.
Oder auch mehrere.
Er kannte viele Leute.
War gerne unter Menschen.
Aber es interessierte ihn heute nicht.
Sein Blick fiel auf den Gummibaum am Fensterbrett.
Vielleicht sollte er ihn wieder mal gießen.
Irgendwie sah der müde aus.
Ließ seine Blätter hängen.
So wie er…
Manfred ging in die Küche.
Füllte einen Krug mit Wasser.
Goss den Ficus.
Manfred blickte wieder aus dem Fenster.
So ein herrlicher Tag!
Es musste wundervoll sein heute in einem Gastgarten zu sitzen.
Das Läuten an der Tür riss ihn aus dem Träumen.
Er stellte den Krug auf den Tisch.
Öffnete die Tür.
Geli lächelte ihn an.
Sie trug die kleine Tasche.
Wie letzte Woche.
Ich bin doch nicht ungelegen?
Ihre Stimme klang plötzlich etwas gepresst.
Manfred brachte kein Wort heraus.
Er starrte Geli an.
Schüttelte den Kopf.
Nein, du bist nicht ungelegen.
Komm herein.
Setzt dich doch!
Willst du einen Kaffee?
Er nahm sie bei der Hand.
Ich freu mich wirklich…

© Vivienne

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