Hannes hatte Alexa an den Schultern gepackt.
Mit beiden Händen.
Du liebst mich doch, nicht wahr?
Er begann sie zu schütteln.
Immer heftiger.
Sag es!
Komm schon.
Sag, dass du mich liebst!
Alexa riss die Augen auf.
Sie war verwirrt.
Schließlich nickte sie.
Ja.
Ja!
Ja!!
Sie begann zu schreien.
Hannes lachte.
Okay, meine Liebe.
Es ist genug.
Das wollte ich hören.
Genau das.
Und jetzt…
Beweis es mir.
Beweis mir, dass du mich liebst!
Sofort!
Alexa blickte Hannes unsicher an.
Ihr Rock war noch immer hochgeschoben.
Willst du mit mir schlafen?
Hier?
Manfred fühlte sich völlig zerrissen.
Geli war so nett zu ihm.
Glücklich.
Liebevoll.
Dankbar.
Eben hatten sie wieder miteinander geschlafen.
Den Kaffee hatten sie nicht einmal halb ausgetrunken gehabt.
Geli war jetzt im Bad.
Und er starrte an die Decke.
Warum kam sie zu ihm?
Um mit ihm Sex zu haben?
Oder weil er einfach da war?
Und sonst niemand.
Er hätte so glücklich sein müssen.
Er wusste es.
Und doch fürchtete sich Manfred.
Das da konnte nur ein Traum sein.
Irgendwann würde er wach werden.
Geli würde dann nicht mehr kommen.
Und er war wieder allein.
Trotz seiner Freunde.
Und jeder Menge Bekannter.
Denn Geli kam halt zu ihm.
Jetzt.
In einer schwierigen Phase.
Aber sie würde nie bei ihm bleiben.
Nicht für immer.
Welche Frau war denn schon bei ihm geblieben?
Keine je!
Geli kam aus dem Bad.
Warf ihm einen fragenden Blick zu.
Was ist los mit dir?
Du bist immer so nachdenklich!
Sag mir doch, was dich quält!
Hannes schloss den Schlitz seiner Hose wieder.
Alexa lag nackt vor ihm auf dem Schreibtisch.
Er wandte sich ab.
So, das war’s für’s erste, ja?
Dann drehte er sich kurz um zu ihr.
Ja, was ich noch sagen wollte.
Vergiss nicht:
Du tust alles für mich!
Hörst du?
Alles!
Was immer ich will:
Du parierst!
Ich könnte sonst vergessen, dass du mich liebst.
Und das wäre doch schlecht, oder?
Schlecht für uns beide!
Alexa richtet sich auf.
Sie nickte.
Ihr Rücken schmerzte.
Der Schreibtisch war hart.
Sie zog sich wieder an.
Ihre Hände zitterten.
Vor Nervosität.
Und vor Angst.
Hannes war so anders zu ihr.
Anders als zu Angelika Steyrer.
Und sie, Alexa, fürchtete sich vor ihm.
Obwohl sie ihn auch liebte…
Was hatte er damit gemeint?
Du tust alles für mich!
Damit meinte er doch etwas anderes als nur Sex…
Oder?
Manfred wich Gelis Blick aus.
Konnte er ihr das sagen?
Was ihn seit über einer Woche bewegte?
Schließlich sah er sie fast hilflos an.
Liebst du mich?
Geli lächelte versonnen.
Setzte sich zu Manfred.
Nahm seine Hand.
Ich weiß es nicht.
Wirklich.
Ich weiß nur eines.
Die ganze Woche wollte ich schon zu dir kommen.
Ich möchte gar nicht mehr zurück in meine Wohnung.
Ich fühle mich wohl bei dir.
Geborgen.
Geborgen wie nie zuvor in meinem Leben.
Geli sah Manfred in die Augen.
Ich weiß nicht, ob das Liebe ist.
Aber ich brauche dich.
Ich brauche dich so sehr.
Schick mich bitte nicht fort!
© Vivienne