Jahresrückblick 2018 – In eigener Sache

Früher Nachmittag am 31. Dezember ist es, während ich hier meine Gedanken zum vergangenen Jahr zu Papier bringe… Eine Tasse Kaffee an der Seite und umschwärmt von meinen Katzen, die sich freuen, dass sie mich einmal einen Tag für sich haben – was ja nicht so oft vorgekommen ist in den letzten Wochen. Während man sich in Wien und Linz und allerorts weltweit auf den Jahreswechsel mit viel Getöse und vor allem feuchtfröhlich vorbereitet, erscheint in den Medien schon ein Rückblick nach dem anderen zum vergangenen Jahr. So will ich nicht die Ausnahme sein, auch für mich war 2018 durchaus ein sehr interessantes, ereignisreiches Jahr…

Beginnen wir doch mit unserer feinen Regierung, die uns unter anderem den Zwölf-Stunden-Tag beschert hat und dazu manch anderes Malheur, das Ahnungslose aber leider noch immer nicht als Anfang vom Ende unseres Vorzeige-Sozialstaates realisieren wollen. Dass etwa Kremlchef Putin bei der Privathochzeit einer Ministerin auftauchte und unser Land trotzdem für den gesamten Einsatz zur Sicherheit des Staatschefs gerade stehen musste, fand so mancher zum Schweigen, der wiederum kein gutes Haar an der Sozialdemokratie hierzulande und ihren Verdiensten in den vergangenen Jahrzehnten finden wollte… Bei aller Toleranz muss das zum Bruch führen, wenn dieser dann die Meinungsfreiheit nur für sich gelten lässt, aber nicht für Andersdenkende. Eine solche Diskrepanz kann auch nicht mehr überbrückt werden und so ist der Abschied die einzig sinnvolle Option…

Aber nicht die gesamte Bevölkerung goutiert den Weg von Türkis-Blau, so gibt es wieder die Donnerstagsdemonstrationen wie seinerzeit unter Schüssel, die belegen, dass es genug Menschen mit wachem Geist gibt, die nicht länger gewillt sind zum Sozialabbau zu schweigen… 2018 war auch für mich ein Jahr, das mich nahe an die Arbeitslosigkeit geführt hat. Zweimal genaugenommen: im Jänner 2018, und später noch einmal im Mai. Es gab Kündigungswellen in unserer Abteilung, die arg dezimiert in den Jahreswechsel geht. Ab Juni wurden Kollegen und mir die Stunden gekürzt, um den Job zu retten… Trotzdem fand ich mein Auslangen, denn im Gegensatz zur alten Firma – man gestatte mir den Vergleich – verdiente ich im jetzigen Unternehmen auch mit reduzierter Stundenzahl geradezu fürstlich. Daher fiel mir der Kompromiss durchaus leichter, wenngleich die Prognosen für meinen Arbeitsplatz insgesamt sehr vage und eher unsicher sind…

Ich streckte sogar schon über einen früheren Kollegen meine Fühler für eine andere Firma aus: das Jobangebot hatte durchaus etwas Verlockendes, doch die schlechte Erreichbarkeit über öffentliche Verkehrsmittel ließ mich zögern… Auch finanziell hätte ich ordentliche Abstriche machen müssen. So sagte ich ab und sollte mit dieser Entscheidung recht behalten. Wenige Wochen später wurde unsere Arbeitszeit wieder auf 40 Stunden erhöht und ich hätte mich wohl in den Allerwertesten gebissen, wäre ich mit dem anderen Betrieb einig geworden. So arbeite ich seit 1. November wieder Vollzeit und verdiene so gut wie noch nie in meinem Leben…

Schon klar, dass es nicht so bleiben muss und wahrscheinlich auch nicht wird. Trotzdem bin ich mit dieser vorläufigen Wende nicht unzufrieden und bleibe soweit optimistisch für die kommenden Monate. Alles andere wäre ja auch kontraproduktiv… Ich bin ein Stehaufmännchen, immer schon gewesen, und habe um die Jahrtausendwende heftige Stürme, die mir das Weiterkommen sehr schwer machten, überstanden. Mit all denen an der Seite, die mir in den letzten Jahren treu waren, werde ich mich gerne weiteren Herausforderungen stellen. Und die, die mich gerne als biedere, brave und ergebene Hausfrau sehen wollten, werden einmal mehr erkennen, dass man mit mir immer rechnen muss  – komme was wolle!

Meinen Facebook Account habe ich übrigens weiterhin in Verwendung, aber die Zahl meiner Freunde stagniert gezielt, denn zu viel Schindluder wird im Web betrieben: Betrug, Lüge und Täuschung stehen an der Tagesordnung. Kurz vor Jahresende erhielt ich sogar von einem Unbekannten eine Drohung: sollte ich nicht innerhalb von 72 Stunden bezahlen, würde ein Masturbationsfoto von mir an all meine Kontakte versandt… Einmal abgesehen davon, dass es ein solches Foto von mir einfach nicht gibt, kostete mich diese Mail nur einen müden Lacher. Der Absender wurde blockiert von mir, und meine Kollegen haben sich schallend über diese Sache amüsiert – und erhielten selbstverständlich kein wie immer getürktes, kompromittierendes Bild von mir. In einem gewissen Alter, so sage ich, ist man wohl vor den meisten Dummheiten im Web gefeit. Darum haben auch gewisse Leute, die versuchen sich über Facebook mein Vertrauen zu erschleichen, keine Chance: ich akzeptiere nur Anfragende als Freunde, die ich persönlich kenne…

Auch in diesem Jahr stand Peter wieder treu an meiner Seite – half mir nicht nur kurz vor Weihnachten bei technischen Problemen meines PC’s sondern ist auch sonst immer zur Stelle, wenn Not am Mann ist… Auf ihn kann ich wirklich immer bauen, und im Jänner sind es auch schon wieder 17 Jahre, dass sich unsere Wege gekreuzt haben. Immer bemüht, dem jeweils anderen Stütze zu sein, mit einer helfenden Hand oder einem offenen Ohr… Strenge Rechnung, gute Freunde ist dabei die oberste Prämisse – darum können wir uns auch voll aufeinander verlassen…

 

So – mein Kaffee ist ausgetrunken, die Katzen haben sich an einen ruhigen Platz verzogen. Ich hoffe, dass die Silvesterknallerei in unserem Stadtteil nicht zu sehr überhand nimmt, damit meine Kleinen den Jahreswechsel halbwegs ruhig hinter sich bringen…

 

Dank an Sie, die Sie uns und der Bohne gewogen sind, und uns weiter die Treue halten!
Prosit 2019!

 

Vivienne/Herausgeberin und Chefredaktion

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2 Gedanken zu „Jahresrückblick 2018 – In eigener Sache“

  1. Tja, liebe Vivienne, der Wahnsinn hat Methode! Aber, gräm dich nicht, alles, auch Wahnsinn, lässt sich noch gehörig steigern! Es kommt nur darauf an, ihn nicht für das Maß aller Dinge zu halten, was, bei all den Trotteln um einen selbst herum, nicht immer gegeben scheint!
    Ja, Dir, Peter und all denjenigen die an den Bohnentexten, ob Leser oder Schreiber, ihr Gefallen finden ein glückvolles 2019!

    Ach ja, für uns hier hat es begonnen, das 2019, allerdings für rund ein Viertel der Bewohner des Planeten noch nicht. Chinesen, Japaner, Iranische Kurden und Indogene in den USA und Kanada liegt es noch vor!

    Ja, wir sollten nicht nur unsere kulturell, scheinbare Überlegenheit zum Inbegriff von Größe machen!

    Toni

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