Die pure Lust am Schreiben – Ansichtssache

Vielleicht hat sich jemand von euch schon mal gefragt, was die Leute, die in der Bohnenzeitung schreiben, dazu bewegt dies zu tun. Ohne meine „Kollegen“ nun in Geiselhaft nehmen zu  wollen möchte ich versuchen diese Frage zumindest für mich zu beantworten.

Seit Mai 2001 – also seit über 2 Jahren – schreibt Vivienne in der Bohnenzeitung. In ihren 3 Kolumnen sind unter dem Titel „Ohne Scheuklappen“ mittlerweile über 90 Beiträge erschienen und über diese Seite abrufbar. Dabei wurden neben allgemeinen gesellschaftspolitischen Kolumnen auch oft Aussagen in Geschichten der „bunten Welt von Vivienne“ verpackt.

Da ich nicht nur als Webmaster alle Beiträge kenne, kam ich nun auf den Geschmack – daraus möchte ich gar kein Geheimnis machen. Mein Ansatz für die Kolumne „Ansichtssache“ war ursprünglich ein ganz anderer, nämlich politische Kolumnen zu verfassen, was aber einerseits gar nicht immer ganz so einfach und andererseits auch ein Domäne der Tageszeitungen und Magazine ist. Ich habe zwar nicht vor, überhaupt nicht mehr, aber sicher nicht mehr nur ausschließlich politische Beiträge zu schreiben.

Nun habe ich in meinen letzten 5 Beiträgen begonnen meine Aussagen in Geschichten zu verpacken, was mir auch zunehmend Spaß macht (sonst hätte ich es wohl nicht getan). Andererseits sehe ich aber auch etwas Klärungsbedarf. Der Stil meiner Geschichten könnte den Schluss zulassen, dass ich diese Geschichten tatsächlich erlebt hätte.

Die bisherigen und wahrscheinlich auch die zukünftigen Erzählungen der Kolumne „Ansichtssache“ haben in dieser Form nicht stattgefunden. Die eine Geschichte wurde frei erfunden um eine Aussage zu unterstreichen, andere Geschichten haben zwar ähnlich stattgefunden, dafür wurden hier aber alle personenbezogenen Daten bis zur Unkenntlichkeit verändert. Nichts läge mir ferner, als die Persönlichkeitsrechte von anderen Menschen zu verletzen, schlussendlich gilt das selbe aber auch für meine Person. Wofür ich mich hingegen verbürge, was voll und ganz von mir ist, ist die Aussage, die hinter der Geschichte steht – letztendlich der Grund warum diese Beiträge überhaupt entstanden sind.

Die Bohnenzeitung wurde vor über vier Jahren gegründet und hat mittlerweile sehr viele verschiedene Zeiten erlebt. Es wäre schön, wenn  sich die Bohnenzeitung in erster Linie mit Kolumnen – gewissermaßen als Meinungsplattform – positionieren könnte und ich denke, dass wir am besten Weg dorthin sind.

Kommen wir aber wieder zurück zu dem „Warum“ – wie kommt man auf die Idee regelmäßig Beiträge zu schreiben? Ich denke, es ist so etwas wie die „pure Lust am Schreiben“. Die Menschen sind hier sicher sehr verschieden. Dem einen liegt es Musik zu machen, zu Malen, und und und … Während den einen davor graut, wenn sie gezwungen sind einen Brief aufzusetzen habe ich schon in meiner Schulzeit aufgeblüht, wenn ich eine diesbezügliche Aufgabenstellung bekam. Durch eine zumeist gute Bewertung im Stil und eine eher mittlere Note in der Rechtsschreibung konnte ich zumindest meine „Deutsch“-Note immer im grünen Bereich halten.

Schon vor Jahren habe ich mir die Frage gestellt, wie es wäre einen Versuch als Autor zu unternehmen, dies war aber – aus heutiger Sicht – doch eine Selbstüberschätzung. Es besteht doch ein gewaltiger Unterschied zwischen einer zweiseitigen Abhandlung zu einem Thema und dem Verfassen eines ganzen Roman. Abgesehen davon, dass der Markt auch nicht unbedingt auf mich warten wird. Reizen würde es mich dennoch. Manchmal denke ich mir, dass es wahrscheinlich gar nicht so viel etwas anderes wäre, denn Phantasie muss ich für die Geschichten in der Bohnenzeitung genauso einsetzen, wenngleich natürlich in einem weitaus geringeren Ausmaß. Und hier liegt der kleine Unterschied wahrscheinlich begraben.

Wenn ich mit einem neuen Artikel für die Bohnenzeitung beginne, ist der Ursprung zumeist ein Ereignis oder eine Sache, die mich bewegt hat. Manchmal kommen mir Bedenken, dass sich durch meine Geschichte jemand angegriffen fühlen könnte. Ich kann hier nur versichern, dass es niemals meine Absicht sein wird, jemanden persönlich anzugreifen, ein etwas pointierter Stil lässt sich zu den von mir aufgeworfenen Themen aber nicht vermeiden. Abschließend möchte ich noch sagen, dass es eine tolle Sache ist seine Gedanken niederzuschreiben, das Verpacken in Geschichten ist dabei eine nette Möglichkeit die Sache auch geschickt zu verpacken. Einerseits kann man ein wenig stolz auf sein Werk sein, etwas ausgesprochen zu haben, andererseits kann man auch auf den einen oder anderen Leserbrief aus der Gemeinde der Bohnenzeitung hoffen.

Pedro

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