von Vivienne – Dezember 2004
Was ist Angst?
Angst gehört im Grunde zu unserem Leben.
Ganz natürlich.
Soll uns vor Gefahren schützen.
Vor unbedachtem Tun.
Oder auch ebensolchen Äußerungen.
Angst ist gut für uns.
In einem normalen Rahmen.
In gesunden Ausmaßen.
Wichtig.
Und unverzichtbar.
Aber was
wenn Angst immer da ist?
Allgegenwärtig?
Vor allem und jedem?
Wenn böse Erfahrungen diese positive Einrichtung entarten ließen?
Angst, die keine Freude mehr zulässt.
Angst, die das logische Denken unterdrückt.
Oder beeinträchtigt.
Angst, die kein Glück mehr aufkommen lässt.
Weil irgendetwas passieren könnte.
Vielleicht.
Vielleicht auch nicht.
Eine versteckte Bedeutung hinter etwas befürchten.
Die gar nicht zutrifft.
Ständig Schweißausbrüche.
Angst zu versagen.
Angst vor dem Chef.
Angst vor den Kollegen.
Angst, Erwartungshaltungen nicht zu erfüllen.
Angst vor der Angst
In so einem Fall ist Angst ein Krebsgeschwür.
Das sich im Denken ausbreitet.
Und langsam die Seele verseucht.
Wie Metastasen die einen Körper befallen.
Kann man so einem Menschen noch helfen?
Einem Menschen, der so geschädigt ist durch seine Erfahrungen?
Der nicht mehr klar denken kann?
Weil er niemandem mehr traut?
Und sich nur mehr fürchtet?
Dabei vielleicht auch noch grob wird?
Oder halb verrückt?
Ich fürchte nicht.
Nicht immer.
Ich kannte so eine Frau.
Sei war aufs Übelste gemobbt worden.
Sie bildete sich alles Mögliche ein.
Ihre Angst wurde schließlich stärker als der klare Verstand.
Sie glaubte, intrigiert zu werden.
Dabei war sie in der Firma unbedeutend.
Viel zu unbedeutend.
Schließlich begann sie mit der Chefin deswegen zu streiten.
Unterstellte ihr eine gewaltige Intrige.
Warf ihr alles Mögliche an den Kopf.
Und musste die Firma verlassen.
Die Angst hatte gesiegt
Angst ist wichtig.
Wie ein Wachhund, der uns warnt.
Aber sie sollte an der Kette liegen.
Und einen Beißkorb tragen.
Damit sie nicht übermächtig wird.
Und sich schließlich gegen uns selbst richtet.
Wir brauchen uns unserer Ängste nicht schämen.
Wer keine Angst hat, lügt.
Oder er macht sich selbst etwas vor.
Angst macht uns in Wirklichkeit stark.
Und weniger leicht verwundbar.
Aber nur in Maßen.
Wie ein Medikament.
In der falschen Dosierung birgt es Gefahr.
Zu wenig macht uns übermütig.
Ein Opfer für unnötige Risiken.
Zu hoch macht uns krank.
Angst vor dem Leben.
Eine kranke Seele.
Das richtige Maß liegt in der Mitte
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