am Strand ist es noch still
Sonnenstrahlen bohren sich durch dicke graue Wolken
die Menschen sind fröhlich, jetzt im Sommer
nichts deutet auf eine Katastrophe hin
die See ist still, sie scheint zu schweigen
das Wetter ist aber nicht immer gleich
es kann auch seine böse Seite offenbaren
schnell zucken die ersten Blitze auf das Wasser
die ersten kleinen Wellen bringen Bewegung ins Spiel
von Stille, kann jetzt keine Rede mehr sein
und die Naturgewalt hat sich ihr Recht genommen
die Menschen flüchten schon vor Panik
denn nichts wird, wie es vorher war
die Sonne, ist der Gewalt der Natur gewichen
die Wellen peitschen nun gnadenlos an Land
sie haben die Kraft von hunderttausend Volt
sie möchten zerstören
sie möchten töten
so launisch ist die Natur halt eben
mal ist sie schön
mal ist sie grausam
nie weiß man, woran man bei ihr ist
deshalb fürchte dich vor ihr
denn sie könnte dein Untergang sein
war vorher noch eitler Sonnenschein
herrscht nun das blanke Chaos und Entsetzen
und es regiert die Furcht allein
deshalb entferne dich schnell von diesem Ort
bevor auch du vom Leben in den Tod gerissen
und keine Rettung weit und breit
dein Schicksal schon längst besiegelt sei
Wilhelm Westerkamp