Die Versandhäuser, Teil 10

Zur Abwechslung möchte ich von einem Erlebnis mit der Firma Quelle berichten. Bitte entschuldigen Sie meinen Sarkasmus.

Ich hatte einen sogenannten Vorteilskundenrabatt in Höhe von ca. 14 Euro angesammelt, den ich nicht aufgrund der zeitlichen Beschränkung für die Einlösung verkommen lassen wollte. Daher plante ich, zumal man aktionshalber für kurze Zeit versandkostenfrei bestellen durfte, eine Bestellung, die ich wieder per Internet machen wollte. Es handelte sich um einen Stabmixer sowie eine Teichfolie für unser geplantes Biotop.

Erst einmal ließen sich beide Artikel nach Nummern laut Katalog nicht aufrufen. Erst bei der Suche nach Artikelname klappte das. Die Waren schienen dann mit völlig anderen Artikelnummern als im Katalog auf! Die Teichfolie gab es in verschiedenen Größen und Stärken, weshalb gewichtshalber teilweise LKW-Zustellung vorgesehen war, wofür zusätzlich eine Zustellpauschale fällig werden würde. Wir entschieden uns für die größte Folie, für die laut Katalog noch keine LKW-Zustellung und damit verbundene Zustellgebühr anfallen würde. Das wäre auch sinnlos, wenn die Postgebühr für das selbe Gewicht wesentlich günstiger ist. Doch wie das Schicksal spielt, waren auf der Homepage von Quelle ALLE Teichfolien mit automatischer Anrechnung der Zustellgebühr (9,90 Euro) angelegt!

Telefonisch hatte ich mehrmals erfolglos durchzukommen versucht. Inzwischen hatte ich wirklich genug Zeit umsonst verplempert. Um keine Probleme zu bekommen, bestellte ich per E-Mail, auf die Fehler und Probleme in der Homepage hinweisend. Ebenso wies ich auf mein Guthaben mit Gutscheinnummer hin, sowie auf die Aktion der versandkostenfreien Lieferung, die jedoch an einen Mindestbestellwert gekoppelt war, den ich mit Stabmixer und Teichfolie ausgerechnet um 2 Cent nicht erreichte. Für den Fall solcher Kleinlichkeit gab ich noch an, dass ich, falls unbedingt nötig, um die Versandkosten zu sparen, eine (überteuerte) Packung Teelichter mitbestellen würde – das war der billigste Artikel, den ich finden konnte. Bald kam eine Bestätigungs-E-Mail, in der man meinte, es gäbe trotz meiner Hinweise (!) keine Probleme mit der Homepage, und meine Bestellung würde ordnungsgemäß ausgeführt. Wie fast zu erwarten, kam bald die Teichfolie – per LKW-Zustellung, natürlich mit Zustellpauschale auf der Rechnung!

Als ich dachte, mein Ärger wäre kaum noch zu übertreffen, kam der Stabmixer – und natürlich auch die Teelichter! Entgegen meiner sonstigen Gewohnheit testete ich das Gerät sicherheitshalber sofort und nahm erschrocken Brandgeruch war. Da mich das ein wenig beunruhigte, rief ich beim Technischen Support an, um mich zu erkundigen, ob das quasi bei einem Neugerät normal wäre. Ein Techniker, den ich schließlich ans Telefon bekam, hörte mich erst an und fragte sogleich, wie viel das Gerät gekostet hatte. Als ich den relativ günstigen Preis nannte, meinte er entschieden, ich solle das Gerät retournieren. Es stünde mir frei, ein neues zu bestellen oder nicht!

Nun schon geübt in solchen Dingen, schrieb ich eine sehr ‚scharfe’ E-Mail an den Kundendienst und schilderte wieder meine Ärgernisse: verrechnete Zustellgebühr trotz meinem Hinweis, der Brandgeruch vom Stabmixer (erfahrungsgemäß verkauft Quelle immer wieder den größten Ramsch zu halbwegs günstigen Preisen und zerstört damit seinen eigenen Ruf), und nicht zuletzt die wegen läppischen 2 Cent gelieferten Teelichter, ganz abgesehen von den Problemen, die ich schon beim versuchten Bestellen per Internet und Telefon gehabt hatte.

Zurück kam kurz und bündig die Antwort, dass auf beiden Rechnungen keine Versandkosten und keine Zustellgebühren verrechnet sind (!?!?). Die Zustellgebühr stünde zwar auf der Rechnung, wäre aber nicht verrechnet und daher auch logischer Weise nicht zu zahlen, sondern der reine Warenwert! Ich frage mich, ist das nun krank oder nicht? Auf meine anderen Probleme wurde überhaupt nicht eingegangen. Meinem folglichen Ärger machte ich noch ein klein wenig Luft, indem ich zurückschrieb und fragte, was das für eine Logik wäre, die Zustellgebühr wäre zwar auf der Rechnung, aber nicht verrechnet und logischer Weise nicht zu zahlen? Das würde heißen, jedem Menschen mit einem bisschen Verstand müsste das einleuchten, ohne erst nachzufragen. Auch ließ ich den Dank für die ignorierten Vorwürfe nicht aus.

Nun hieß es, die verrechnete Zustellgebühr wäre ein interner EDV-Fehler gewesen, wofür man sich entschuldige. Der Stabmixer wäre bereits gutgebucht. Und:

WIR HOFFEN, SIE AUCH WEITERHIN ZU UNSEREN GESCHÄTZTEN STAMMKUNDEN ZÄHLEN ZU DÜRFEN!

© Sarkastika

Schreibe einen Kommentar