Ware kommt nicht an – Erfahrungen mit Ebay

Nun trug es sich, wenn auch selten, zu, dass ich meine versendeten Samen per Post zurückbekam, mit dem Vermerk, dass die Adresse falsch wäre – oder ich bekam noch vorher Information von den Käufern, dass sie die Ware noch nicht erhalten hatten, während ich schon ewig in ebay ‚verschickt‘ markiert hatte.

Vorab muss ich den ebay-Ablauf erklären, wie man als Verkäufer überhaupt zu einer Versandadresse kommt. Erstens bekommt man bei jedem verkauften Artikel eine angemeldete Adresse des Käufers, die für mich grundsätzlich Gültigkeit hat. Dann hat der Käufer noch die Möglichkeit, die ‚Kaufabwicklung‘ abzuschließen – und dabei eine alternative Lieferadresse anzugeben, während sie aber zu etwa mindestens 95 % die gleiche ist. Selber wird man als Verkäufer noch möglichst schnell die Zahlungsinformationen senden (wenn der Käufer mit der Kaufabwicklung nicht schneller ist), damit der Kunde über die E-Mail sofort die Überweisungsdaten einsehen kann und man eventuell noch Versandkostenkorrekturen – z.B. beim Kauf mehrerer Artikel – vornehmen kann. Ebay addiert nämlich automatisch die angegebenen Versandkosten jedes einzelnen Artikels – sodass ein guter Samenkäufer mit beispielsweise 10 Samenpackerl laut ebay mit 20 Euro Gesamtbetrag (anstatt 11,60 E) zu rechnen hätte, wenn man das (was bei mir auch der Käufer darf – eine Sache der ebay-Einstellung) nicht korrigiert.

Was mir bis jetzt nicht ganz klar war – die Adresse bei der E-Mail über den erfolgten Verkauf eines Artikels kann abweichen von der Adresse, die da steht, wenn man dem Kunden die eigenen Zahlungsdaten sendet. Mir ist nicht ganz klar, warum das so ist. Nun nutzt etwa jeder 10. Käufer die Kaufabwicklung für die mögliche Angabe einer anderen Lieferadresse nicht. Bei allen anderen ist man ohnehin gezwungen (spätestens nach dem ersten Fehler), die Adresse mit der aus der E-Mail über den erfolgten Verkauf zu vergleichen, um die Ware auch an die richtige Adresse zu versenden.

Doch dass man bei jedem 10. Käufer die Adresse aus der Verkaufsbestätigung mit der Käuferadresse bei den gesendeten eigenen Zahlungsdaten vergleichen müsste, war mit bislang nicht bewusst. Und selbst wenn, so würde ich bei 2 verschiedenen Adressen sicherheitshalber beim Käufer nachfragen müssen, WOHIN nun zu versenden ist. Doch wenigstens dieses Problem scheint ebay gerade jetzt gelöst zu haben, da sie seit gestern bei den E-Mails über den erfolgreichen Verkauf KEINE Käuferadressen mehr angeben.

So ist es mir eben 2 x schon passiert, dass die Kunden-Adressen von Verkaufsbestätigung und meinen gesendeten Zahlungsinformationen nicht übereinstimmten. Einer dieser Fälle ist noch am Laufen, und ich weiß nicht wie er ausgeht, beim anderen wäre die 2. Adresse grundsätzlich auch richtig und möglich gewesen, jedoch wurde sie von ebay, da sehr lang, unvollständig angezeigt, und die Post hielt es wohl für besser, den Brief zurückgehen zu lassen, anstatt die komplette Adresse auszuforschen. Hier musste ich natürlich die Ware auf meine Kosten nachsenden.

Nun hatte ich einen Fall, wo ich die bei der Kaufabwicklung angegebene Lieferadresse des Kunden schlichtweg abzugleichen vergessen hatte, also dass der Brief zurückkam und ich ihn auf meine Kosten noch einmal versenden musste. Dabei ist mir aber trotzdem nicht klar, wieso der Kunde eine in ebay hinterlegte Adresse hat, die so nicht zu existieren scheint, da nicht einmal ein unversicherter Brief ankommt. Stattdessen gibt er bei jedem Kauf extra oder per Einstellung (?) seine richtige Adresse an, anstatt die offenbar falsche, womöglich alte, zu ändern.

Der nächste Fall eines zurückgekommenen Samen-Briefes war zum Glück nicht meine Schuld, denn der Kunde war übersiedelt und hatte vergessen, die Adresse ebay zu melden. Doch der Clou an der Sache war, dass er mir erklärte, er hätte bei der Post einen aktiven Nachsendeauftrag (die kosten ohnehin nicht wenig). So gesehen ist das natürlich eine Frechheit. Trotzdem ließ ich mir die Portokosten noch einmal erstatten, bevor ich die Ware erneut verschickte, denn mein Fehler war es ja nicht, und bei den Kleinbeträgen bleibt mir unterm Strich nichts mehr, wenn ich immer kulant bin und die Fehler von anderen ausbade.

Hier sei zu erwähnen, dass ein Brief nach Deutschland, der wegen ‚falscher Adresse‘ an mich zurückgeht, erfahrungsgemäß bis zu einem Monat braucht! (Liebe Post, WARUM???) Und mindestens 2 Wochen übrigens. Das stellte insofern ein Problem dar, da ich damit nicht gerechnet und entsprechende Daten nicht lange genug aufbewahrt hatte. So war ich bei wenigen Retouren nicht in der Lage, den Grund dafür zu eruieren, sodass ich selber den Schaden zu tragen hatte.

Von einem wirklichen Verlust am Postweg kann ich höchstens 1 x sprechen – man weiß ja nicht 100%ig, ob der Kunde die Wahrheit sagt oder den Brief nicht selbst irrtümlich entsorgt hat. Ebenso könnte aber ein Käufer in so einem Fall von meiner Unehrlichkeit ausgehen, dass ich die Ware nie verschickt hätte – obwohl ich gefühlsmäßig fest daran glaube, dass von beiden Seiten der Aufwand und Ärger bei den Beträgen nicht dafürsteht. Seien wir froh, dass es sich um Ware handelt, wo zumeist noch genügend Nachschub vorhanden ist.

Die Käuferin informierte mich also darüber, dass die von mir schon längst verschickte Ware noch nicht eingetroffen wäre. Zuerst schrieb ich standardmäßig zurück zwecks Adressenabgleich und wies auf die Möglichkeit der Annahme durch eine andere Person hin oder einer irrtümlichen Entsorgung mit Werbung. Der Kunde bestätigte jedoch die Richtigkeit der Adresse und wies sämtliches Eigenverschulden von sich, sodass ich mich entschloss – was ich so auch mailte – kulanterweise die Ware noch einmal zu verschicken, da ich nicht grundsätzlich für Verlust durch die Post bei unversichertem Versand haften kann und muss.

Die Antwort des Mitglieds aber ärgerte mich maßlos: NICHT: ‚Danke, sehr freundlich‘ oder etwas in der Art, SONDERN (Zitat): ‚Was soll ich da jetzt schreiben? Wie Sie glauben.‘ Am liebsten hätte ich das mit der Nachsendung bleiben gelassen (aber versprochen ist versprochen). Es handelte sich offenbar um jemanden, der nicht bedenkt, dass man als Samenverkäufer ohnehin schon haufenweise Arbeit für wenig Lohn hat, und der findet, dass man trotzdem dazu verpflichtet ist, bei vom Kunden gewähltem unversichertem Versand den Schaden auf sich zu nehmen, und der es schon als Frechheit empfindet, wenn man dabei von Kulanz spricht.

Sarkastika

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