Es war ein Mensch…

Für viele stellte er nur ein Niemand dar,
der tagtäglich vor dem Konsumpalast bettelte.

Für andere hingegen war er der Verlierer,
der selbst schuld an seinem jetzigen Dasein war.

Einige hingegegen sahen in ihm den Straßensänger,
der fast niedlich unbeholfen auf seiner alten Gitarre spielte.

Er lebte von denen,
die ihm aus Nächstenliebe etwas gaben.
und die ihm oft auch ein Lächeln schenkten,
Begegnungen ohne Berührungsängste, ohne Vorurteile.
Er fühlte sich in diesen Momenten wieder als Mensch.

An seinem Lebenshimmel existierten
weder glanzvolle Sterne noch eine strahlende Sonne.

Sein Leben bestand aus einem einzigem Schatten,
und so behandelten ihn auch manch andere
um ihn herum auch.
Im Schatten sieht man weniger.

In den Augen manch anderer war er ein Nichts,
ein Versager,
einer der von Liebe und Träumen sang.

Denn sein sein einziger und größter Reichtum
bestand aus Liebe und Träumen.

So verließ er eines Tages diese Welt als der Mensch,
so wie ihn viele sahen:
Als Schatten-Niemand.

Und so beerdigte man ihn auch:
Anonym und ohne Namen.

Doch an dem Platz, vor dem Kaufhaus,
an dem er einst von Liebe und Träumen sang,
und dies niedlich unbeholfen mit einem Zupfen
auf seiner alten Gitarre begleitete,
da fand man einige Rosen und aufgestellte Kerzen.

Er war für einige kein Niemand,
sondern ein Mensch, der mit seinen Liedern
anderen ein Lächeln ins Gesicht zauberte.
(copyright: Fuchsiofberlin)
Meine Autorenhomepage:
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