von Vivienne – März 2004
Die Zeit
Was ist Zeit?
Zeit ist eine Schablone.
Von uns Menschen geschaffen.
Das menschliche Leben in einen Rahmen zu pressen.
Einen sehr subjektiven Rahmen.
Denn trotz der Ordnung, der wir die Zeit unterwerfen, fühlt sie jeder anders.
Jahre. Monate. Wochen. Stunden. Sekunden.
Jeder spürt sie auf seine Weise.
24 Stunden.
24 Stunden können viel zu kurz sein, wenn wir glücklich sind.
Diese Zeit mit einem lieben Menschen verbringen.
Oder in angenehmster Gesellschaft.
Wir wünschen uns, die Zeit würde nie vergehen…!
Aber auch, wenn eine unangenehme Aufgabe auf uns wartet, wird uns die Zeit zu kurz.
Ein Prüfungstermin vielleicht.
Eine Operation.
Die Zeit verrinnt
24 Stunden können endlos lang sein, wenn…
Wenn wir hilflos sind.
Wenn wir auf Hilfe warten.
Wenn wir um einen geliebten Menschen bangen.
Wenn wir auf eine wichtige Nachricht warten.
Auf die Lösung eines Problems.
Oder wenn wir allein sind.
Zutiefst einsam.
Vielleicht unglücklich.
Die Zeit zieht sich wie Gummi
Trotz des Rahmens denn die Menschen der Zeit verpasst haben, empfindet sie also jeder subjektiv.
Und sie unterwirft uns einem Alterungsprozess.
Die Jugend bleibt nicht.
Am Ende eines mehr oder weniger langen Lebens dürfen wir rekapitulieren.
Ob wir die Zeit, die wir geschenkt bekommen haben, auch nutzen konnten.
Ob wir auf eine erfüllte Zeit zurückblicken dürfen.
Haben wir das Wesentliche im Leben erkannt?
Oder wünschen wir uns, das Rad der Zeit zurückdrehen zu können?
Manches ändern zu können.
Aber die Zeit läuft nur vorwärts.
Nie zurück.
Ein Wesen der Zeit.
Wir dürfen lernen aus Fehlern.
Rückwirkend ausbessern das lässt sie nicht zu.
Die Zeit heilt alle Wunden.
Das ist eine Gnade.
Die Erinnerung verwischt sich.
Und was uns schlimm und unerträglich wähnte vor zwanzig Jahren.
Zaubert jetzt vielleicht nur mehr ein müdes Lächeln in dein Gesicht.
Lach trotzdem!
Die Dinge, über die du lachen kannst, die nehmen dir keine Lebenskraft.
Im Gegenteil.
Sie stärken dich sogar.
Vielleicht nicht gleich.
Aber irgendwann.
Die Erinnerung ist stärker als die Zeit.
Sie bleibt.
Auch wenn die Zeit weiterläuft.
Drum sollte man sich beizeiten um gute Erinnerungen kümmern.
Um Erinnerungen, die all das Negative im Leben überwiegen.
Leid und Kummer trifft jeden Mal.
Dass du einmal ein positives Resümee ziehen kannst, liegt nicht an einem besonders guten Leben.
Wobei gut ohnedies relativ ist.
Die Kunst, das Gute zu horten und das weniger gute zu relativieren, macht einen Lebenskünstler aus.
Zeit ist auch immer das, was du daraus machst.
Mal sie dir darum bunt an, deine Lebenszeit
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