2008.
Wieder ein Jahr vorüber…
Und wenn ich darüber nachdenke.
Voller Abgründe.
Höhen und Tiefen.
Enttäuschung und Glück.
Dicht nebeneinander.
Und heute?
Ein Gefühl der Verlorenheit…
Werde ich je zur Ruhe kommen?
Ich wage mir die Frage nicht mehr zu stellen.
Ich wage es nicht mehr.
Stattdessen suche ich nach dem Sinn.
Ich frage nach dem Warum…
Man kann alles schaffen.
Das man möchte.
Das weiß ich jetzt.
Beruflich?
Ich habe mehr erreicht denn je.
Mehr als ich je hoffen durfte…
Und das fast unerwartet.
Mein neues Domizil.
Ich bin Städter geworden.
Wie schon so lange erträumt.
Ich fühle mich wohl.
In meinen heimeligen vier Wänden.
Selbst geschaffen.
Widrigen Umständen zum Trotz.
Ich kämpfe mich durch.
Wie schon oft in meinem Leben.
Das steht auf der Habenseite.
In diesem Jahr.
Ich bin stark.
Ich weiß es.
Ich darf stolz sein auf mich.
Und möchte doch am liebsten verzweifeln…
Ich habe wieder verloren.
Auch in diesem Jahr.
Wieder habe ich geliebt.
Obwohl ich es nicht wollte.
Wieder habe ich geliebt.
Erschlankt und verjüngt.
Und mich doch wieder geirrt.
Vergeudete Gefühle.
Ein Mann, der mich nie begehren wird.
Niemals…
Dafür sollte ich einen Mann lieben.
Der mir nichts bedeutet.
Nicht das Geringste.
Und der doch an mir zu kleben scheint.
Wie Pech…
Wieder eine Freundschaft zerbrochen.
Ich ging mit ihr durch dick und dünn.
Manches Jahr.
Im wahrsten Sinn des Wortes.
Jetzt habe ich ihr nichts mehr zu sagen.
Zerschlagenes Geschirr.
Und keiner will es so recht glauben.
Aber ich habe genug!
Ich blicke in den Sternenhimmel.
Heute Nacht.
Es ist kalt.
Frostig.
Ich schotte mich ab.
Zusehens.
Von all den anderen.
Lecke meine Wunden.
Und fürchte mich vor neuen…
Was darf ich aus all dem lernen?
Es waren auch meine Fehler.
Ganz sicher.
Und ich muss mich ändern.
Damit die Zeit die Wunden heilen kann…
Nicht alles war schlecht.
Nicht alles.
Aber es wird dauern.
Bis es sich zum Guten wendet.
Erwarte dir nichts.
Und du bekommst so viel…
Vielleicht sollte ich mir einfach nichts mehr erwarten.
Gar nichts mehr.
Und niemandem mehr so viel Raum geben.
Dass er mich verletzen kann.
Niemandem mehr…
Der Mensch ist grausam.
Er schiebt oft edle Motive vor.
Wenn er sich die größten Vorteile verschaffen möchte.
Ich weiß das.
Ich weiß das genau.
Ziehe ich doch immer wieder die an.
Die sich an mir bedienen möchten.
Wie weise ich ihnen die Tür?
Bevor sie meinen Blumengarten niedertrampeln…?
Wie oft stellte ich mir die Frage!
Jahre zuvor schon.
Aber selten so unglücklich…
Die Antwort liegt in mir.
Im Grunde kenne ich sie längst.
Ich muss nur anfangen sie zu leben…
© Vivienne