von Vivienne – August 2004
Das Leben ist nicht fair
Ein Band durchschneiden.
Für immer.
Und so, dass es der andere vielleicht nicht einmal wirklich merkt.
Aussichtslose Liebe.
Wo liegt der Unterschied zwischen Liebe und Freundschaft?
Wohl in den Feinheiten.
Und darin, welche Bedeutung der andere seinen Worten.
Seinem Tun beimisst.
Jeder liest etwas anderes.
Aus einer Geste.
Aus ein paar Worten.
Der andere meint es nicht so.
Und für den einen ist der Strohhalm, an den sich die Hoffnung klammert.
Dummheit?
Nein.
Tiefe Verzweiflung.
Und tiefe Gefühle die eines Besseren würdig wären.
Würdig sind.
Niemand liegt unglücklicher am Boden, als einer, dessen Träume zerschellt sind.
Wer an sich glaubt, glaubt auch an die Liebe.
Wer sich aufgibt, wirft sein Leben weg.
Sinnlos.
Auch wenn er nicht zum Äußersten geht.
Wie kann es so weit kommen?
Zwei Menschen lernen sich kennen.
Für den einen schlägt die Liebe ein.
Vielleicht nicht gleich.
Aber schleichend.
Der andere nimmt die gebotene Hand.
Bleibt jedoch auf seiner Seite der Linie.
Man trifft sich nicht in der Mitte.
Der eine leidet.
Der andere versteht die Welt nicht mehr.
Ich habe nie von Liebe gesprochen.
Irgendwann zerbricht die Bindung daran.
Muss sie auch.
Denn sonst geht der eine kaputt daran.
Nicht nur die Seele begehrt auf.
Auch der Körper.
Der Schmerz sucht sich ein Ventil.
Das Leid der Seele steht im Gesicht.
Unübersehbar.
Ungeweinte Tränen.
Nie ausgesprochene Verzweiflung.
Hineingefressen.
Unklare Verhältnisse sind es, sie so eine Patt-Situation eskalieren lassen.
Eifersucht auf jemand Unbekannten.
Den man nicht kennt.
Denn es vielleicht nicht einmal gibt.
Sich von diesen Gefühlen beherrschen zu lassen bringt dich um den Seelenfrieden.
Und führt zu drastischen Schritten.
Der Kontakt bricht ab.
Was eine wunderschöne Freundschaft hätte werden können, zerfällt in nichts.
Aus Selbstschutz.
Zu weit gegangen.
Zu weit verlaufen in den anderen.
Macht eine radikale Entscheidung nötig.
Für ein Mittelmaß ist es dann zu spät.
Wie der andere schwieg, statt zu reden.
Die Liebe blieb ihm schließlich nicht verborgen.
Man hätte die Entwicklung umleiten können.
Bequemlichkeit.
Ein wenig Angst.
Und Unsicherheit.
Hielt ihn davon ab.
Verpasste Chance.
Zwei Menschen sind unglücklich.
Nichts wirklich böse gemeint.
Aber ein Band zerschnitten, das nicht mehr zusammengeknüpft werden kann.
Das Leben ist nicht fair
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