von Vivienne – März 2005
Über das Leben…
Ein Kind kommt zur Welt.
In ganz neue Gegebenheiten.
Seine Familie.
Sein Umfeld.
Seine eigene kleine Welt.
Gewollt.
Oder ungewollt.
So ein kleiner Mensch wird nicht gefragt.
Ob er geboren werden möchte.
Hier und jetzt.
In dieses Leben
Das Leben ist eine Herausforderung.
Aber das lernt man oft erst als Erwachsener.
Wenn überhaupt.
Wenn schon viel im Leben schief gelaufen ist.
Irreversible Dinge.
Große und kleine Katastrophen.
Enttäuschungen.
Und Tränen.
Bittere Tränen bisweilen.
Aber auch Tränen der Freude.
Des Glücks.
Bisweilen gehen Freud und Leid Hand in Hand.
Und manch einer hadert.
Kann man überhaupt glücklich sein?
Ist der Mensch dazu bestimmt glücklich zu sein?
Bestimmt ist der Mensch wohl nicht dazu.
Das Glück muss der Mensch sich selber schaffen.
In sich selbst.
Durch Reife und Weisheit.
Beides Fähigkeiten, die einem nicht von der Geburt an zu teil sind.
Viel muss oft passieren, dass sich diese Erkenntnis einem eröffnet.
Sehr viel.
Auch das Begreifen, das Leid oft nötig ist um Höheres zu erreichen.
Neue Möglichkeiten.
Neues Glück.
Und viel Erstrebenswertes.
Oft dann fast von selbst
Ich durfte das auch erkennen.
Es war ein Meilenstein in meinem Leben zu lernen.
Jene vier, fünf Jahre, in denen es fast nur hagelte in meinem Leben.
Sie waren nicht umsonst.
Keine vergeudete Zeit.
Denn sie machten mich zu dem, was ich bin.
Heute.
Und auch wenn ich selbst heute nicht immer glücklich bin.
Und das wertschätzen kann, das ich genießen darf.
Bin ich doch stolz und dankbar.
Dass ich die schlimmen Jahre überstanden habe.
Dass ich mich nicht in die kalte Donau stürzte.
An einem schlimmen Neumondtag vor dreieinhalb Jahren.
Als ich sterben wollte.
Mein Leben wird nie ganz leicht sein.
So manchen fällt alles vergleichsweise in den Schoß.
Neid frisst sich bisweilen in einen.
Neid und Verzweiflung.
Weil man nur auf die Fassade starrt.
Und das Dahinter nicht erkennt.
Aber ich stelle mich dem was kommt.
Weil ich den tieferen Sinn dahinter begreife.
Geduld ist der Schlüssel.
Nicht heute und jetzt entscheidet sich das Leben.
Das Leben braucht Zeit.
Es dauert.
Bis sich die kostbare Blume unter dem tiefen Kummer eröffnet.
Wer nicht abwarten kann, verliert bisweilen alles.
Wir werden wohl nicht gefragt.
Ob wir das Leben wollen.
In das wir bei der Geburt schlüpfen.
Manchem passt es perfekt.
Wie angegossen.
Ein anderer muss erst in die Gegebenheiten finden.
Wie ein Sportler.
In einem unzureichenden Rennanzug.
Und billigem Rennmaterial.
Er muss trotzdem sein bestes geben.
Und nicht gleich aufgeben.
Obwohl er vielleicht das Rennen nicht gewinnen kann.
Aber über sich selbst kann man immer siegen.
Und ist das nicht der größere Sieg?
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