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02.08.2005, © Vivienne
Lillys Gedanken
Kunst als reine Provokation?
Kunst, was ist das?
Im Lexikon kann man Genaueres dazu nachlesen.
Musik und Dichtung gehören dazu.
Neben anderen Formen.
Man versteht darunter
Vollendet Beherrschtes.
Tadellos Ausgeführtes.
Ein hehrer Anspruch.
Vielleicht etwas abgehoben.
Kunst wird dadurch in eine elitäre Ecke gestellt.
An die nicht jeder heranreicht.
Kaum jemand.
Allerdings hat sich daran in den letzen Jahren etwas geändert.
Moderne Künstler haben eine eigene Definition geschaffen.
Kunst, die provoziert.
- Schauspieler, die auf der Bühne ihr Geschäft verrichten.
- Das Große wie das Kleine.
- Und life.
- Fäkalkunst.
- Ziffern aus Sch geformt.
- Theaterstücke und Musikwerke.
- Verzerrt inszeniert.
- Völlig verfremdet.
- Mit Gewalt in ein modernes Schema gepresst.
- Der ursprünglichen Bedeutung enthoben.
- Mit einem Wort verhunzt.
Provokation heißt diese Stilrichtung.
Ich provoziere.
Ich mache Sch
Im wahrsten Sinn des Wortes.
Und erkläre es zur Kunst.
Kritiker werden niedergemacht.
Als Kunstbanausen.
Der frühere elitäre Status der Kunst war nicht in Ordnung.
Neues, Revolutionäres wurde oft nicht akzeptiert.
Man denke an den Impressionismus.
An Künstler wie Renoir und Monet.
Deren Werke lange nicht anerkannt wurden.
Das war falsch.
Kunst sollte für jedermann zugänglich gemacht werden.
Und jedem etwas geben.
Seinen Bereich.
Kunst ist für jeden etwas anderes.
Und hat deshalb auch in jeder Form seien Berechtigung.
Grundsätzlich.
Aber Provokation allein?
Kunst zu schaffen.
Angebliche Kunst.
Nur um zu provozieren?
Dass die Leute darüber reden.
Rauschen im Blätterwald.
Schlagzeilen in aller Welt.
Und der Künstler hat sein Ziel erreicht.
Er ist in aller Munde.
Fragwürdige Kunst.
Fragwürdiger Anspruch.
Bei Fäkalkunst kann ich nur sagen.
Der Herr Künstler ist wohl in der Analphase hängen geblieben.
Jeder Psychologe würde ihm dasselbe sagen.
Mir fällt dazu die Geschichte einer Bekannten ein.
Deren kleiner Sohn mit dem Inhalt seiner Windel spielte.
Und der das ganze Wohnzimmer dabei schmutzig machte.
Also lassen wir den Herrn spielen.
Mit seinem anrüchigen Material.
Wenn es ihm Spaß macht
Einfach zu sagen.
Kunst muss schön sein.
Ist ohnedies zu einfach.
Diese Definition ist sehr weit gesteckt.
Schön kann alles sein.
Was man mit Liebe macht.
Und von Herzen.
Ich gestehe:
Die Definition von Kunst ist eine Gradwanderung.
Kunst ist sehr subjektiv geworden.
Und das ist an sich auch gut.
Was mich immer wieder stört ist.
So mancher selbst ernannte Künstler lässt viel Kultur vermissen.
Kunst nur um zu provozieren ist ein Armutszeugnis.
Ein Mangel an Kreativität und Genialität.
Aber je weniger wir diese selbst ernannten Schöpfer beachten.
Desto weniger Beachtung finden sie.
Oder besser gesagt:
Genau die, die sie verdienen.
Mit den fehlenden Schlagzeilen verliert sich diese Kunst.
Ganz von selbst
Vivienne/Lilly
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