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18.06.2005, © Vivienne
Lillys Gedanken
Was ich mir von meinem Liebsten wünsche
Das Singleben ist oft nicht leicht.
Und immer wieder macht man sich Gedanken.
Wie sollte er sein?
Der Mann meiner Träume?
Jemand, bei dem es mir leicht fällt, mich zu verlieben.
Jemand, der mich endlich einmal wirklich liebt
Ich habe mir Punkte überlegt.
Abgewogen.
Was ist wichtig?
Und was sind nur Äußerlichkeiten?
Und wo bin ich bereit, Kompromisse einzugehen?
Also erstellte ich eine Liste.
Es war nicht einfach.
Vor allem musste ich mich immer fragen:
Bin ich nicht zu anspruchsvoll geworden?
Vom langen Alleinsein geprägt?
Will ich überhaupt noch wirklich eine Beziehung?
Oder lege ich mir selber Hindernisse in den Weg?
Unnötig?
Aus Furcht vor weiteren Enttäuschungen?
- Punkt 1: Das Aussehen
Im Grunde nicht wirklich wichtig.
Auch wenn ich zu großen Männern tendiere.
Seit ewigen Zeiten.
Mit dunklen Haaren und dunklen Augen.
Im Prinzip aber egal.
Meinetwegen auch blond.
Mit grünen Augen.
Oder ganz anders.
Nur zu klein sollte er nicht sein.
Und auch nicht zu dünn.
Speckfalten jedenfalls erlaubt!
- Punkt 2: Sein Charakter
Eher extrovertiert.
Er muss nicht alle Geheimnisse mit mir teilen.
Aber Probleme möchte ich ausdiskutieren mit ihm.
Das Um und Auf in einer Beziehung.
Und ich muss das Gefühl haben, dass er ehrlich ist zu mir.
Dass seine Gefühle echt sind.
Und er selbst.
Ich möchte nicht, dass er mir etwas vorspielt.
Der sich verstellt.
Ich kann mit einem Mann leben wie er ist.
Aber nicht mit der Art, wie er sich gibt ohne es wirklich zu sein.
So ein Mann ist nicht greifbar.
Nicht fassbar.
Nur Fassade.
Das behindert ein Zusammenleben nachhaltig.
- Punkt 3: Wie stelle ich mir unsere Beziehung vor?
Miteinander leben.
Mit Freiräumen auf beiden Seiten.
Das ist ganz wichtig.
Ich muss mich wieder daran gewöhnen mit jemandem zu leben.
Wir müssen darum nicht alle Zeit miteinander verbringen.
Krampfhaft.
So was engt mich ein.
Ich möchte auch mal ohne ihn fortgehen können.
Und ich meckere nicht, wenn er sich ohne mich amüsiert.
Ohne gegenseitiges Vertrauen geht nichts.
Und ich würde nie von ihm große Opfer verlangen.
Wenn er nun mal raucht damit kann man umgehen lernen.
Auch ich habe meine Macken.
Ich strebe nicht die völlige Harmonie zu zweit an.
Die gibt es nicht.
Aber ein aufeinander zu gehen.
Stetig.
Jeden Tag ein neuer Anlauf.
Denn eine Beziehung heißt wachsen
Aneinander und miteinander.
- Punkt 4: Was will ich besser machen als früher?
Nicht mehr Liebe um jeden Preis.
Nicht mehr Liebe bis zur Selbstverleugnung.
Nicht mehr jeden Mann.
Koste es mich was es wolle.
Ich bin wie ich bin.
Wen das stört, sollte sich nach jemand anderem umsehen.
Streiten durchaus erlaubt.
Ich muss mich nicht unentwegt anpassen.
Oder in eine Maske schlüpfen.
Um einem Idealbild zu entsprechen.
Gebraucht werden mit Liebe verwechseln.
Bis zum völligen Missbrauch.
Ich tue, was ich tue, vorrangig für mich.
Und ich gebe diese Rechte auch an meinen Partner weiter.
Wir sind gleich berechtigt.
In jeder Hinsicht.
Schwer zu sagen, ob ich anspruchsvoll bin.
Aber eines habe ich schon gelernt.
Ich bin mir den besten Mann selber Wert.
Den besten Mann für mich.
Vivienne/Lilly
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